ASIEN/PHILIPPINEN - Kardinale Tagle: "Mit dem Leben die Gegenwart und Barmherzigkeit Christi kommunizieren”

Mittwoch, 11 Dezember 2019 evangelisierung   mission   kongregation für die evangelisierung der völker  

Manila (Fides) - "Der Papst hat mich in einem Schreiben über die mir anvertraute neue Verantwortung informierte: Ich danke ihm für das mir entgegengebrachte Vertrauen. Ich vertraue meinen neuen Dienst dem Schutz der Jungfrau Maria an": so Kardinal Luis Antonio Gokim Tagle, neu ernannter Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker. Der Kardinal nahm am 10. Dezember in Manila an der Einweihung des "Veritas Institute of Social Communication" teil, das unter der Schirmherrschaft des Amtes für soziale Kommunikation in der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen (FABC) ins Leben gerufen wurde. Am Rande des Treffens betonte der Kardinal er sei zwar traurig darüber, dass er sich von den Menschen in Erzdiözese Manila verabschieden müsse, doch er freue sich auch auf seine neue Aufgabe: "Ich habe Glückwünsche aus der ganzen Welt erhalten: aus Afrika, dem Nahen Osten, aus asiatischen Ländern wie Japan und Kambodscha und aus vielen anderen Nationen. Dies zeigt mir, dass unter den Gläubigen Begeisterung für die Evangelisierung herrscht".
Kardinal Tagle erläuterte in seiner Ansprache das Thema "Kommunikation und Evangelisierung im digitalen Zeitalter". "Unsere gemeinsame Mission im Bereich der Kommunikation und in allen Bereichen des Lebens ist es, die frohe Botschaft zu verkünden. Geht und verkündet den Gott, der spricht, kommuniziert und zuhört", betonte er. An der Arbeit der Evangelisierung und insbesondere an der Arbeit der sozialen Kommunikation, so der Kardinal, müssten künftig "immer mehr junge Menschen und Frauen mitwirken“. Denn Jugendliche "kennen die digitale Welt besser als wir und können uns wunderbare Ratschläge geben", Frauen hingegen, "haben eine natürliche Veranlagung zur zwischenmenschlichen Kommunikation: wir können auch von ihnen lernen". Dabei erinnerte er auch an die Notwendigkeit einer "Spiritualität des Zuhörens". "Unsere Rolle bei der Evangelisierung“, sagte er, „ist es, auf Gott zu hören und einander mit Geduld, Interesse und Aufmerksamkeit zuzuhören. Dies ist ein notwendiger erster Schritt bei der Evangelisierung".
Zu den pastoralen Herausforderungen der Evangelisierung im digitalen Zeitalter stellte er fest: "In der Zeit der künstlichen Intelligenz sind wir Christen aufgerufen, andere Arten oder Formen von Intelligenz zu entwickeln, wie zum Beispiel zwischenmenschliche Intelligenz, die eine Person ermutigt, Vertrauen zu schöpfen und sich sicher zu fühlen."
Abschließend stellte der Kardinal fest, dass die Kirche in Asien und die Weltkirche bereit seien, "über die Hoffnung zu sprechen, die sie erfüllt" und damit "Zeugen und Verkünder des Evangeliums" sein können, "Jeder Christ ist dazu berufen mit seinem Leben die Gegenwart und die Barmherzigkeit Christi zu kommunizieren".
(SD-PA) (Fides 11/12/2019)


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