OZEANIA/PAPUA NEUGUINEA - Referendum zur Unabhängigkeit der Insel Bougainville: “Wir müssen als Volk vereint bleiben”

Mittwoch, 27 November 2019

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Bougainville (Fides) – Nach einem zwanzigjährigen blutigen Bürgerkrieg, der 15.000 Opfer forderte, wurde nun ein Referendum zur Unabhängigkeit der Insel Bougainville von Papua-Neuguinea auf den Weg gebracht. Das zweiwöchige Referendum begann am 23. November und dauert noch bis zum 7. Dezember 2019.
Unterdessen warnt die Catholic Professionals Society vor den Zweifeln, die gegen das Referendum vorgebracht wurden. „Meinungsfreiheit ist ein garantiertes Recht jedes Bürgers“, heißt es in einer Verlautbarung der Organisation, „aber Vorsicht ist geboten bei der Verbreitung von Meinungen zum laufenden Referendum. Wir möchten diejenigen warnen, die das Referendum öffentlich kommentieren und darauf hinweisen, dass die verfassungsrechtliche Grundlage für solche Stellungnahmen nicht gegeben ist. Wir sind vielmehr der Ansicht, dass alle bisher ergriffenen Maßnahmen im Einklang mit der Verfassung stehen", so der Vorsitzende Paul Harricknen. "2019 ist der 14. Jahrestag der Bildung der Regierung von Bougainville und damit nach geltendem Recht das Jahr des Referendums“, erklärt Harricknen. "Wir alle sollten deshalb als Volk und Land vereint bleiben und das verfassungsmäßig sanktionierte Referendum in Bougainville zulassen."
Bougainville ist die größte einer Gruppe von Inseln, auf der etwa 250.000 Menschen leben. Während des 20. Jahrhunderts wurde es nach dem Zweiten Weltkrieg zuerst von den Deutschen, dann von Australien, dann von den Japanern und wieder von Australien besetzt. Seit Ende der 1940er Jahre waren sie Teil von Papua-Neuguinea, das 1975 die Unabhängigkeit von Australien erlangte.
(AP) (Fides 27/11/2019)


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