AFRIKA/NIGERIA - Erzbischof Dal Toso beim Abschluss des Missionskongresses: Wir sind berufen, mit den eigenen Worten und dem eigenen Leben zu evangelisieren

Benin City (Fides) – Es reiche nicht aus, einen Kongress zum Thema Evangelisierung zu veranstalten, wenn dieser keinen Einfluss auf das Leben der Teilnehmer habe und jeder sich danach berufen fühle, durch seine Worte und mit seinem Leben zu evangelisieren, so der Präsident der Päpstlichen Missionswerke, Erzbischof Giampietro Dal Toso, beim Schlussgottesdienst des Nigerianischen Missionskongresses, der vom 22. bis 26. Oktober in Benin City stattfand (vgl. Fides, 24/10/2019 und 26/2019).
Zu Beginn seiner Predigt dankte der Erzbischof Gott für die Gelegenheit dieses Schlussgottesdienstes und betonte: “Im Zentrum der Evangelisierung steht Christus, der wahre Christus, der in der Lage ist, auch diejenigen anzuziehen, die fern sind, der Leben schenkt und unser Leben fruchtbar macht”. "Jede pastorale Aktivität, auch dieser Kongress, sollte uns helfen, unseren Blick auf Jesus Christus zu richten, um wahres Leben zu erlangen", so der Erzbischof weiter, der ausgehend vom Evangelium des Tages auf vier grundlegende Punkte der Mission einging: die Verkündigung des Glaubens und die Bedeutung der Geschichte, der Bekehrung und der Barmherzigkeit Gottes.
Ausgehend von der ersten Lesung, in der der heilige Paulus an die Römer schreibt: "Es gibt keine Verurteilung mehr für die, welche in Christus Jesus sind" (Röm 8, 1), betonte der Erzbischof, dass die Frohbotschaft, die Gott verkünden möchte, die Erlösung ist, die jedem durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes Jesus Christus zuteil wurde. Gott sei und in uns gegenwärtig durch den Heiligen Geist: "Wir sind berufen, den Geist Gottes im Gebet anzurufen, den Geist, der unserer Sendung Leben und Kraft verleiht und uns ermutigt, die Wahrheit des Evangeliums zu verkünden, die Liebe Gottes zu allen Menschen und Seinen Wunsch sie zu erlösen".
In seinem Kommentar zum Evangelium betonte Erzbischof Dal Toso, dass Christus evangelisierte, indem er sich von der Geschichte derjenigen inspirieren ließ, die ihm zuhörten, und zwar am Beispiel von Ereignissen, die erst durch Ihn an Bedeutung gewannen. Er forderte in diesem Zusammenhang dazu auf, auch das eigene Leben und das der andern zu hinterfragen. "Auf diese Weise spricht Gott in den täglichen Wechselfälle des Lebens zu uns", betonte er. "Als Kirche sind wir aufgerufen, die Stimme Gottes zu erkennen und die Geschichte nicht nur nach menschlichen Kriterien, sondern vor allem im Lichte des Wort Gottes zu lesen“, fuhr er fort „Und so können wir erkennen, wohin der Herr uns als Kirche, als Gesellschaft, als einzelnen Gläubigen führen will“.
Die Ereignisse der Geschichte, auch die des Leidens und des Schmerzes, seien in diesem Licht eine Einladung zur Bekehrung, die darin bestehe, unsere persönliche Sichtweise zu überdenken und die Geschichte aus einer anderen Perspektive zu interpretieren, die es uns erlaubt, aus uns herauszugehen und dem Blick Christi zu begegnen, der das Böse besiegt hat. "Indem wir über Seine Liebe nachdenken, verwandeln wir uns", so der Erzbischof.
Ein Christ sei jeden Tag zur Umkehr berufen, so der Erzbischof: "Durch die Bekehrung begegnen wir einem barmherzigen Gott. Auch wir sind heute hier, um die Barmherzigkeit Gottes zu erfahren und zu spüren, damit diejenigen, die uns begegnen, die Barmherzigkeit Gottes in uns sehen können." Abschließend erinnerte der Erzbischof an das Thema des außerordentlichen Monats der Weltmission: "Getauft und gesandt: Die Kirche Christi missionarisch in der Welt" und betonte: "Wir alle werden getauft, um als Kirche missionarisch in der Welt zu sein, um Zeugen zu sein, um zu verkünden, dass das Wort von der Erlösung, das Christus in unseren Herzen widerhallen lässt, die Kraft hat, uns ständig zu Ihm zu bekehren, damit wir die Barmherzigkeit erfahren und unser Leben verändern."
(SL) (Fides 28/10/2019)

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