AMERIKA/BOLIVIEN - Neuauszählung der Stimmen: Bischöfe fordern Achtung des Volkswillens und internationale Beobachter

Dienstag, 22 Oktober 2019 politik   soziale lage   bischofskonferenzen  

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La Paz (Fides) – Mit den Worten aus dem ersten Brief an Timotheus (2,2) - " für alle, die in Hoheit sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit" - ruft die Bischofskonferenz von Bolivien zur Achtung des Willens auf des Volkes, der bei der Wahl am vergangenen Sonntag, dem 20. Oktober, zum Ausdruck gebracht wurde. Nach der Veröffentlichung der ersten inoffiziellen Wahlergebnisse sollte es zunächst am 15. Dezember zu einer Stichwahl zwischen Evo Morales und Carlos Mesa kommen. Doch das Wahlgericht unterbrach die Auszählung mit 83,76% der abgegebenen Stimmen und gab bekannt, dass Morales nach einer noch laufenden Nachzählung in der ersten Runde gewonnen habe. Dagegen protestierte die Bevölkerung auf den Straße, wobei sich vielerorts auch Polizeibeamten den Demonstranten anschließen.
Dazu äußerten sich nun auch die Bischöfe des Landes, die „Hinweise auf Betrug“ bemerken und das „Überschreiten der Grenzen der Legalität" beklagen. Zusammen mit der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) fordern die Bischöfe die Intervention internationale Beobachter aus Europa, da die neue Technik zur Auszählung der Stimmen von der Europäischen Union zur Verfügung gestellt worden war. "Wir fordern“, so die Bischöfe abschließend, „dass das Oberste Wahlgericht seine verfassungsmäßige Funktion im Dienste des Volkes, der Wahrheit und der Gerechtigkeit ausübt um weitere Gewaltausbrüche zu vermeiden".
(CE) (Fides 22/10/2019)


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