EUROPA/ITALIEN - Monat der Weltmission: Seligsprechung des Missionars und Märtyrers Pater Cremonesi

Freitag, 18 Oktober 2019 märtyrer   ermordete missionare   seligsprechung   ortskirchen   missionsinstitute   außerordentlicher monat der weltmission  

Crema (Fides) – Am Vorabend des Sonntags der Weltmission, dem Höhepunkt des Außerordentlichen Monats der Weltmission, den Papst Franziskus für Oktober 2019 einberufen hat, findet in der Kathedrale von Crema, die Seligsprechung des Missionars Pater Luigi Cremonesi vom Päpstlichen Instituts für die Außenmissionen statt, der wegen seines Glaubens m 7. Februar 1953 in Myanmar ermordet wurde, wo er über 28 Jahre als Missionar tätig war. Der Seligsprechung steht Kardinal Angelo Becciu, Präfekt der Kongregation für die Selig und Heiligsprechungsverfahren vor. Es konzelebrieren Bischof Daniele Gianotti von Crema und der Bischof von Taungngu in Myanmar, der in Begleitung einer Delegation des Bistums an der Seligsprechungsfeier teilnimmt.
Anlässlich der offiziellen Anerkennung des Martyriums von Pater Cremonesi hatte Bischof Gianotti daran erinnert, dass dieser der ersten Märtyrer in der Geschichte dieser Diözese sei und betont: „Das Zeugnis von Pater Alfredo wird uns helfen, in uns das Feuer der Mission am Leben zu halten, den Wunsch, die Frohbotschaft Jesus Christi zu allen zu bringen“ (vgl. Fides 20/3/2019).
Aus der Diözese Crema stammt auch der vor 13 Monaten im Niger entführte Pater Pier Luigi Maccalli von der Gesellschaft für die Afrikamissionen (SMA) stammt (vgl. Fides 17/10/2019). Im Rahmen der Seligsprechungsfeier von Pater Cremonesi wird man deshalb auch „für alle in der Welt, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden, darunter auch Pater Pierluigi Maccalli der seiner Freiheit beraubt wurde und für alle, die für ihr Zeugnis vom Evangelium leiden“, beten, damit sie „den Mut und die Treue nicht verlieren.“
Alfredo Cremonesi wurde am 16. Mai 1902 in Ripalta Guerina in der Diözese Crema geboren. 1911 trat er in das Priesterseminar der Diözese ein. Nach seiner Berufung zum Missionar wurde er 1922 in das Priesterseminar der Gesellschaft für die Außenmissionen in Mailand aufgenommen. Am 12. Oktober 1924 wurde er zum Priester geweiht und ein Jahr später nach Toungoo in Burma entsandt. Im folgenden August wurde er nach Yedashé versetzt und zog 1929 in das Dorf Donoku, das zu einem großen und unwegsamen Bezirk mit vielen abgelegenen Dörfern gehörte, die nur mit großen Unannehmlichkeiten zu erreichen waren. Er widmete sich der indigenen Welt und erzielte trotz der Schwierigkeiten zahlreiche geistige Früchte, während er sich auch für die menschliche Entwicklung der sehr armen Bevölkerung einsetzte. Seine pastorale Tätigkeit gründete auf einem intensiven Gebetsleben, das von der eucharistischen Anbetung, das er im klösterlichen Stil, der ihn immer fasziniert hatte, auch in der Nacht pflegte.
Pater Cremonesi veröffentlichte in der Zeitschrift seines Instituts "Le Missioni Cattolice" zahlreiche Artikel über er die Evangelisierungstätigkeit und die politische Situation in Birma. Am Ende des Zweiten Weltkriegs erlangte das Land die Unabhängigkeit von England, wonach zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen ein blutiger Bürgerkrieg ausbrach. Religiöse Minderheiten wie Katholiken wurden, wurden bekämpft, was nicht selten auch mit Vertreibung europäischer Missionare einherging. Pater Alfredo prangerte die Verbrechen an und war der Überzeugung, dass nur ein gerechter Frieden die Konflite lösen könne. 1950 musste er Donoku verlassen, wohin er jedoch 1952 zurückkehren sollte, obwohl er sich der Risiken bewusst war. Am 7. Februar 1953 war er im Dorf Donoku in einen Konflikt zwischen Regierungssoldaten und Rebellen verwickelt. Er begrüßte die Soldaten im Gewand des Missionars und verteidigte seine Gläubigen, die im Verdacht standen, die regierungsfeindlichen Rebellen zu unterstützen. Vom antichristlichen Hass überwältigt erschossen ihn die Soldaten, die danach die Häuser des Dorfes verwüsteten und mit einem Kreuz markierte. Wie Augenzeugenberichten betete Pater Alfredo während er von den Soldaten ermordet wurde. Er war der einzige, der bei dem Übergriff starb, während die Bevölkerung verschont blieb und seine Leiche nach einer Nachtwache auf dem Dorffriedhof begraben konnte. Alle waren seither der Überzeugung, dass der Missionar aus Hass gegen den Glauben getötet worden war und daher als Märtyrer starb.
(SL) (Fides 18/10/2019)


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