AMERIKA/BOLIVIEN - “Marsch des Glaubens für Chiquitania”: Ökumenische Initiative zum Schutz des Regenwaldes

Donnerstag, 19 September 2019 soziale lage   politik   menschenrechte   ortskirchen  

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Santa Cruz (Fides) - "Wir besitzen dieses Erde nicht, wir verwalten sie nur, und deshalb sind wir berufen, sie zu schützen und zu verteidigen, und wir tun es im Namen unseres Glaubens, weshalb wir alle am kommenden Freitag, den 20. September, ab 18.30 Uhr zum ‚Marsch des Glaubens für Chiquitania‘ einladen. Der "Marsch des Glaubens" versteht sich als Initiative der Solidarität und des Gebets, um unser gemeinsames Haus zu schützen", so Erzbischof Cruz Sergio Gualberti von Santa Cruz bei einer Pressekonferenz zur Initiative.
Chiquitania (Santa Cruz) in Bolivien war in den letzten zwei Monaten eines der am stärksten von Bränden betroffenen Gebiete des Landes (vgl. Fides 13/09/2019). Leider "gibt es ernsthafte Anzeichen dafür, dass hinter dieser humanitären Katastrophe die Entscheidung steht, die Anbaugebiete in Bolivien zu erweitern, ohne die Interessen des gemeinsamen Hauses, die Grundprinzipien der ökologischen Ethik oder die der indigenen Völker zu berücksichtigen", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Bischöfe Boliviens vom 11. September.
In seiner Rede auf der gestrigen Pressekonferenz äußerte Erzbischof Sergio Gualberti seine Besorgnis: "Wir haben den Aufschrei des Volkes Gottes aus dem Osten Boliviens angesichts dieser verheerenden Brände und deren großen ökologischen Konsequenzen und viele andere Probleme, die verursacht werden, gehört. Deshalb können wir als Christen nicht gleichgültig bleiben, wir wollen mit unserer Stimme, mit unserer Präsenz dazu beitragen, und was uns auszeichnet, ist der Glaube an den Gott des Lebens, an den Gott der Schöpfung“.
Die Einladung zur Initiative richtet sich jedoch nicht ausschließlich an Katholiken, weshalb im Zeichen der Ökumene auch Vertreter der anderen christlichen Konfessionen an der Pressekonferenz teilnahmen: Pastor Jorge Wills von der Evangelisch-Methodistischen Kirche in Bolivien; Pfarrer Hedra El Anba Boula von der koptisch-orthodoxen Kirche; Leidy Muñoz vom Zentralkomitee der Mennoniten.
Wie aus einen ersten offiziellen Bericht der Behörden von Santa Cruz hervorgeht, haben Brände in Bolivien rund 2 Millionen Hektar Land zerstört, davon 900.000 in Naturschutzgebieten. Die materiellen Verluste der Bevölkerung sind noch nicht quantifiziert worden. Fest steht jedoch, dass in diesem Gebiet Boliviens viele Tiere dem Feuer zum Opfer fielen.
(CE) (Fides, 19/09/2019)


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