AFRIKA/D.R. KONGO - Fremdenfeindlichkeit in Südafrika: Katholische Laien fordern Verzicht auf Racheakte

Montag, 16 September 2019 fremdenfeindlichkeit   vergebung   laien  

Kinshasa (Fides) - „Wir verfolgen mit großer Aufmerksamkeit und Bestürzung die fremdenfeindlichen und barbarischen Akte, von denen wir dachten, dass sie in eine andere Zeit gehören, und von denen unsere Landsleute in einigen Städten der Südafrikanischen Republik betroffen sind “, heißt es in einem offenen Brief des Rates der katholischen Laien des Kongo (CALCC) an den stellvertretenden Außenminister der Demokratischen Republik Kongo.
In seinem Schreiben betont der CALCC, in der sich verschiedene Gruppen, Bewegungen und Verbände der kongolesischen Laien zusammenfasst, dass "die in Südafrika begangenen fremdenfeindlichen Handlungen zu den brutalen Vertreibungen in der jüngeren Vergangenheit der Kongolesen in Angola und im Kongo-Brazzaville hinzukommen, die im Namen der Bekämpfung der illegalen Einwanderung in diesen Ländern stattfanden“.
Jüngste Angriffe auf in Südafrika lebende Ausländer führten zu mindestens 12 Todesfällen und verursachten große materiellen Schäden an Läden ausländischer Geschäftsleute. Obwohl die Gewalt zu Beginn gegen die nigerianische Gemeinschaft gerichtet war, sind auch die anderen in Südafrika lebenden ausländischen Gemeinschaften betroffen, einschließlich der kongolesischen. Mindestens 200 Nigerianer mussten unterdessen das Land bereits verlassen, um der Gewalt zu entgehen.
Die fremdenfeindlichen Handlungen haben in ganz Afrika Empörung ausgelöst, und in anderen Ländern des Kontinents kam es bereits zu Vergeltungsmaßnahmen gegen Südafrikaner. In Lubumbashi im Südosten der Demokratischen Republik Kongo wurde ein Geschäft einer südafrikanischen Unternehmensketten geplündert und selbst in der Hauptstadt Kinshasa wurde versucht, einen südafrikanischen Supermarkt und die Verkaufsstellen eines südafrikanischen Mobilfunkunternehmens anzugreifen. Was jedoch von der Polizei vereitelt werden konnte.
Der CALCC fordert deshalb die Regierung von Kinshasa auf, "den Schutz unserer Landsleute in Südafrika zu gewährleisten" und die Kongolesen "zum dem Schutzpatron der kongolesischen Laien, dem Seligen Isidore Bakanja, zu beten und auf Rache zu verzichten".
(L.M.) (Fides 16/9/2019)


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