AFRIKA/SÜDAFRIKA - Afrikanische Bischöfe beklagen fremdenfeindliche Gewalt

Mittwoch, 11 September 2019 fremdenfeindlichkeit   gewalt   bischöfe  

Johannesburg (Fides) - Immer mehr Bischöfe aus afrikanischen Ländern erheben ihre Stimme gegen fremdenfeindliche Gewalt in Südafrika. "Die Südafrikaner dürfen nicht vergessen, dass Afrikaner aus anderen Ländern eine führende Rolle bei der Beendigung der Apartheid und der Befreiung ihres Landes gespielt haben", so zum Beispiel Kardinal Peter Appiah Turkson, Leiter der Abteilung für ganzheitliche menschliche Entwicklung beim „Kofi Annan Peace und Security Forum“ in Accra. Der aus Ghana stammende Kardinal, der auch Botschafter des des „Kofi Annan International Peacekeeping Training Center (KAIPTC)“ ist, unterstreicht“, dass die Welle der Gewalt gegen andere afrikanische Bürger in Südafrika wiederum gewaltsame Reaktionen gegen die Südafrikaner hervorrufen kann, die in verschiedenen Staaten des Kontinents leben. "Es wäre nicht das erste Mal, dass dies passiert ist. Es geschah bereits 2008, 2012 und in diesem Jahr".
Auch die Bischöfe von Sambia verurteilten die fremdenfeindliche Gewalt. "Wir sind zutiefst traurig über fremdenfeindliche Übergriffe in Südafrika", heißt es in einer Erklärung vom 6. September, die der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Sambia, Bischof George Cosmas Zumaire Lungu von Chipata unterzeichnet hat. "Wir befürchten, dass eine Fortsetzung dieser Situation für die Bürger Südafrikas, die in anderen Ländern leben, unangenehme Konsequenzen haben könnte. Deshalb fordern wir die südafrikanische Regierung auf, ihre Maßnahmen zur Bewältigung des Problems auf den Weg zu bringen und die Werte der Zivilisation, Toleranz und des friedlichen Zusammenlebens in der Regenbogennation aufrechtzuerhalten“.
Die Bischöfe bitten auch die Politiker Südafrikas, Aussagen zu vermeiden, die Gewalt gegen Einwanderer auslösen könnten, und fordern Sambier auf, sich nicht an den in Sambia lebenden Südafrikanern zu rächen.
Unterdessen hat das nigerianische Konsulat in Johannesburg angekündigt, dass 600 Nigerianer nach der letzten Welle fremdenfeindlicher Gewalt, bei der in der vergangenen Woche zwölf Menschen ums Leben kamen, in die Heimat zurückgeführt werden sollen.
Zudem haben Sambia und Madagaskar Fußballspiele gegen die südafrikanische Nationalmannschaft abgesagt, während Tansania Flüge nach Südafrika bis auf weiteres ausgesetzt hat.
(L.M.) (Fides 11/9/2019)


Teilen: