AMERIKA/NICARAGUA - Ständiger Beobachter des Vatikan in Genf fordert Dialog und Wahlen in Nicaragua

Mittwoch, 11 September 2019 soziale lage   politik   katholische kirche  

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Genf (Fides) – Der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof Ivan Jurkovic, schloss sich der Forderung der internationalen Staatengemeinschaft nach Dialog und Gerechtigkeit in Nicaragua an. Im Anschluss an den Bericht der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, zur Lage in Nicaragua, sagte der Erzbischof bei der 42. Sitzung des Menschenrechtsrates: "Der Heilige Stuhl verfolgt die gesellschaftspolitische Situation in Nicaragua aufmerksam und ist der Ansicht, dass ungelöste Streitigkeiten so bald wie möglich beigelegt werden sollten, wobei die grundlegenden Menschenrechte und die in der Verfassung des Landes verankerten Grundsätze stets zu beachten sind. "
"Um die soziale Harmonie im Land zu fördern und eine Grundlage für eine stabile Zukunft von Frieden und Wohlstand zu schaffen“, so der Vatikanvertreter weiter, „empfiehlt der Heilige Stuhl, dass die verschiedenen politischen und sozialen Akteure mit neuem Verantwortungsbewusstsein und Versöhnungsgeist einen gemeinsame Lösung finden, die die Wahrheit achtet, Gerechtigkeit wiederherstellt und das Gemeinwohl fördert". "Der Heilige Stuhl ist der festen Überzeugung, dass es unabdingbar ist, die im März vergangenen Jahres erzielten Vereinbarungen umzusetzen, unverzüglich zu offenen und respektvollen Verhandlungen zurückzukehren und die für die Abhaltung freier und transparenter Wahlen im Beisein von Beobachtern notwenigen Reformen umzusetzen".
Gestern hatte Michelle Bachelet in ihrem Bericht ständige Verletzung der Menschenrechte durch Regierungstruppen in Nicaragua und das Fehlen von Garantien für die wichtigsten demokratischen Freiheiten eines Volkes beklagt. "Es ist nicht möglich, dass Menschen festgenommen werden, weil sie einem öffentlichen Platz oder in einer Straße die Nationalhymne singen oder die nicaraguanische Flagge schwenkt", so Bachelet. "Meinungsfreiheit wird durch Maßnahmen eingeschränkt, die von der Schließung unabhängiger Medien und der Beschlagnahme von Geräten bis zur monatelangen Inhaftierung von Journalisten reichen“, so Bachelet weiter“. Der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte (UNHCR) werde die Situation des Landes deshalb weiterhin genau beobachten und Räume für den Dialog mit der nicaraguanischen Diktatur suchen, um so bald wie möglich eine Lösung für die seit April 2018 ausgelöste Krise zu finden.
(CE) (Fides, 11/09/2019)


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