ASIEN/INDIEN - Neues Institut für interreligiösen Dialog setzt sich für Frieden und Gemeinschaft ein

Mittwoch, 4 September 2019 dialog   religiöse minderheiten   ordensgemeinschaften   menschenrechte   bildung  

Patna (Fides) - Die Erzdiözese Patna im indischen Bundesstaat Bihar hat das neue „Institut für interreligiösen Dialog in Rajgir (IRDIR)“, das Frieden, Harmonie und Solidarität zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften in Nordindien fördern soll. "Es ist unsere Pflicht, den guten Willen und die religiöse Einheit zu fördern. Dieses Institut setzt sich für Frieden, Einheit und die Gemeinschaft der Menschen ein", so Erzbischof William D'Souza von Patna, bei der Eröffnungsfeier am 1. September. An der Veranstaltung nahmen über 450 Christen und rund 250 Hindus, Moslems und Sikhs sowie buddhistische Mönche, jainistische Nonnen und zahlreiche Regierungsbeamte teil.
„Das Institut wird dazu beitragen, die negative Mentalität des Konflikts zwischen den Religionen zu entschärfen. Wir wollen auf diesem Gebiet gemeinsam arbeiten und forschen", so Shravan Kumar, Minister für ländliche Entwicklung und parlamentarische Angelegenheiten von Bihar. Ravi Jyoti, Abgeordneter des Parlaments von Bihar, sagte:" Wenn es die Kirche nicht gäbe, würden Arme und Dalits in diesem Staat keine Ausbildung erhalten. Sie wären in allen Bereichen ärmer und weniger entwickelt."
"Die Einweihung dieser christlichen Einrichtung bringt Leben und Solidarität in das Zusammenleben der Religionen in Rajgir", so der muslimische Religionsvertreter Maulvi aus Makdam Kund.
Pater James Rosario, der erste Direktor des neuen Instituts, sprach über die Bedeutung und die Anforderungen des IRDIR und sagte: "Das Institut heißt alle willkommen. Es wird vierteljährlich einen runden Tisch mit religiösen Verantwortungsträgern, Experten und Gelehrten verschiedener Religionen geben. Die katholische Kirche tritt in einen Dialog mit anderen Religionen, um soziale Herausforderungen zu gemeinsam anzugehen und ein glückliches Leben in der Gesellschaft zu fördern. "
Studenten der Philosophie und Theologie sollen während ihrer Priesterausbildung auch Beziehungen zu Mitgliedern der buddhistischen, jainistischen, sufistischen und hinduistischen Gemeinschaft aufbauen und direkt erleben, so der Institutsleiter.
"Unser Engagement zielt darauf ab, Wohlwollen und Verständnis zwischen den verschiedenen religiösen Gruppen zu fördern und in den Köpfen und Herzen der Menschen Frieden zu bringen", schloss der Direktor.
Rajgir ist ein historischer Wallfahrtsort für Buddhisten, Jainisten und Muslime. Wie aus einer Volkszählung des Jahres 2011 hervorgeht sind 80% (960 Millionen) der insgesamt 1,2 Milliarden Einwohner Indiens Hindus. Muslime machen 14,2 Prozent der Bevölkerung aus (170 Millionen), gefolgt von Christen mit 2,3 Prozent (28 Millionen).
(SD) (Fides 4/9/2019)


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