AMERIKA/KOLUMBIEN - Bischöfe zu bevorstehenden Wahlen: “Regieren ist gleichbedeutend mit Dialog, Zuhören, Brückenbauen und Versöhnen”

Donnerstag, 1 August 2019 wahlen   bischofskonferenzen  

Bogota (Fides) - Am 27. Juli wurde die Registrierung der Kandidaten für die Wahl der Bürgermeister, Gouverneure, Abgeordneten, Räte und Mitglieder der örtlichen Verwaltungsräte für den Zeitraum 2020-2023 abgeschlossen. In einem Grußwort an alle die sich auf die Wahlkampagne vorbereiten, stellen die kolumbianischen Bischöfe einige Überlegungen an.
Die vom Präsidenten, Vizepräsidenten und Generalsekretär der kolumbianischen Bischofskonferenz unterzeichnete Botschaft ist in sieben Punkte unterteilt. Zu Beginn unterstreichen die Bischöfe die Bedeutung dieser Wahlen, die „Gelegenheit bieten, das Land, das wir wollen, zu überdenken und zu planen und die Bürger in ein gemeinsames Projekt einzubeziehen und Wege aufzuzeigen, um Gerechtigkeit Wahrheit, Freiheit und Solidarität zu verwirklichen".
Eine weitere Priorität sei die gemeinsame Anstrengung, "die Einheit zu pflegen und zu schützen und der Polarisierung entgegenzuwirken". "Regieren ist gleichbedeutend mit Dialog, Zuhören, Brücken bauen und Versöhnen", bekräftigen die Bischöfe, die daher die Wichtigkeit betonen, "den Menschen, seine höchste Würde und seinen Respekt sowie das Gemeinwohl in den Mittelpunkt jedes politischen, sozialen und wirtschaftlichen Handelns zu stellen". Man müsse Privilegien vermeiden, von denen nur wenige profitieren, damit Ungleichheit, Ungerechtigkeit und der Mangel an Möglichkeiten für benachteiligte Menschen überwinden zu können.
Um realistische und klare Wahlprogramme zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen, müsse man „die Gemeinden gut kennen", wobei sie an aktuelle gesellschaftliche Probleme erinnern, die besondere Aufmerksamkeit erfordern, darunter "die Migration, Drogen- und Drogenhandel, Drogenabhängigkeit, Gewalt und Unsicherheit, Arbeitslosigkeit, Krise im Gesundheitswesen, Armut, Umweltzerstörung und Landkonflikte".
Die Botschaft der Bischofskonferenz ruft daher dazu auf, "größere Anstrengungen zu unternehmen, um die Übel der Politik und insbesondere der Korruption zu bekämpfen". Dabei erinnern die Bischöfe insbesondere daran, dass die Kandidaten für einen öffentlichen Dienst "absolut transparent" sein müssen, da "es sich nicht lohnt, die Wahlen mit korrupten Praktiken zu gewinnen".
Abschließend bekräftigen die Bischöfe, dass "Achtung und Schutz des Lebens, der Familie, der Bildung und der Gerechtigkeit grundlegende Werte für eine solide Verankerung der Gesellschaft sind". Schließlich bitten die Bischöfe darum im Wahlkampf auf Beleidigungen, Lügen oder Verleumdungen der Gegner zu verzichten und hoffen auf eine harmonische Zeit im Vorfeld der Wahl.
(SL) (Fides 1/8/2019)


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