AFRIKA/NIGERIA - Bischof Kukah: “Hassreden gegen Fulani gefährden Einheit und sind mögliche Vorboten eines Bürgerkriegs”

Mittwoch, 31 Juli 2019 bischöfe   gewalt   genozid  

Abuja (Fides) - Der Bischof erinnerte daran, dass historisch gesehen die Anstiftung zum Hass gegen eine bestimmte Gruppe von Menschen in jedem Teil der Welt den Völkermorden vorausgegangen ist. Bischof Kukah verglich Hassreden gegen das Hirtenvolk der Fulani mit dem, was vor dem Bürgerkrieg in Nigeria zwischen 1967 und 1970 mit den Igbo geschehen war. Er warnte das Land vor einem sehr gefährlichen Abgrund und lud die Verantwortunsträger des Landes ein die Situation unter Kontrolle zu halten. Gleichsam bat er alle Nigerianer, um Beschützer ihrer Brüder und Schwestern zu sein und zu vermeiden, dass das Kriterium der ethnisch-religiösen Zugehörigkeit die Beziehungen zueinander bestimmt.
In Nigeria haben Zusammenstöße zwischen sesshaften Bauern und Hirten des Nomadenvolks der Fulani den Tod von Hunderten von Menschen und die Vertreibung vieler anderer verursacht. Der frühere Präsident Olusegun Obasanjo schrieb einen offenen Brief an Präsident Muhammadu Buhari und warnte ihn vor der Gefahr eines Völkermords nach ruandischem Vorbild in Nigeria, sollte die Regierung nicht umgehend Maßnahmen zur Beendigung der Gewalt ergreift.
(L.M.) (Fides 31/7/2019)


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