EUROPA/ITALIEN - Kardinal Filoni besucht die Diözese Concordia-Pordenone

Mittwoch, 31 Juli 2019 filoni   missionarische Öffentlichkeitsarbeit  

Rom (Fides) - Kardinal Fernando Filoni, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, wird in den nächsten Tagen die Diözese Concordia-Pordenone besuchen und dort die Veranstaltung "Perdonanza Bibionese" eröffnen und am Fest des Namenspatrons der der Domkirche teilnehmen. Am Donnerstagabend wird er in der Pfarrkirche Santa Maria Assunta in Bibione die Eröffnungsfeier die zweiwöchige Veranstaltung eröffnen, in deren Mittelpunkt das Gebet und die Besinnung auf die missionarische Zusammenarbeit stehen. Die „Perdonanza Bibionese“ endet am 16. August. Am Samstag, den 3. August, dem Tag der Auffindung der Gebeine des heiligen Stephanus, wird er in der „Santo Stefano“-Kathedrale in Concordia Sagittaria dem Festgottesdienst anlässlich des Kirchenpatroziniums vorstehen.
In einem Interview mit der Bistumszeitschrift "Il Popolo" spricht Kardinal Filoni über Figur von Kardinal Celso Costantini (1876-1958). Pastor und Generalvikar dieser Diözese Concordia-Sagittria, bevor er zum ersten Apostolischen Delegierten in China und späteren Sekretär der Propaganda Fide ernannt wurde. Am 17. Oktober 2017 wurde in der Kathedrale von Concordia Sagittaria die diözesane Phase des Seligsprechungsprozesses für den Kardinal eröffnet, der sich stets durch großen missionarischen Eifer und einer besonderen pastoralen Nächstenliebe auszeichnete.
"Wir wissen bereits sehr viel über Kardinal Costantinis Arbeit“, so Kardinal Filoni im Interview „doch einige neue Aspekte werden erst heute bekannt, wie zum Beispiel in diesen Tagen die Veröffentlichung einiger unveröffentlichter Schriften, die im historischen Diözesanarchiv von Concordia-Pordenone aufbewahrt wurden. Costantini richtete unter dem Eindruck der des Apostolischen Schreibens „Maximum Illud“ von Papst Benedikt XV. das missionarische Engagement in China neu aus. Die umfassende Evangelisierungstätigkeit des vorhergehenden neunzehnten Jahrhunderts sollte sich weiterentwickeln, indem man sich auf die direkte Beteiligten der Chinesen stützte, die bereits verstanden hatten, dass die selbst die neuen Missionare Chinas sein würden. Die von ihm initiierte Entscheidung der ganzen Kirche brachte wichtige Ergebnisse. Heute ist es fast normal, dass Chinesen China evangelisieren. Damals war das nicht so. Es war nur eine Vision und dagegen gab es Vorurteile. Was wir dort heute beobachten können, ist auch die große Treue zum katholischen Glauben und dem Papst trotz der zuwiderlaufenden Maßnahmen von ziviler Seite: es gibt einen „sensus fidei“ bei den Gläubigen. Nach Mao Tse Tung wurden Katholiken nicht als Christusgläubige verfolgt (die katholische Religion ist heute eine der fünf in der chinesischen Verfassung zugelassenen Religionen), sondern weil sie katholisch geprägt und damit papsttreu waren. Der heilige Ignatius von Antiochia, Bischof und Märtyrer im ersten Jahrhundert, sagte, dass nicht Worte das Christentum vor Verfolgungen schützen, sondern die Kraft Gottes. Und in China war es so ".
Im Interview kommentiert der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker die historische Vereinbarung zwischen dem Heiligen Stuhl und China über die Ernennung von Bischöfen: "Die Veränderungen werden Zeit brauchen, wie es in China Tradition ist. Dies war zur Zeit der Kaiserreiche der Fall, und gilt auch heute zur Zeit der Volksrepublik. Nach etwa sechzig Jahren der Abschottung durch die Kommunistische Partei besteht heute die große Veränderung darin, dass der Papst und der Apostolische Stuhl bei der Ernennung der Bischöfe eine Rolle spielen, was zuvor verhindert wurde. Dies ist ein historisches Ereignis. Der Dialog wird aber auch weiterhin seine Rolle spielen.“
Auf die Frage nach der Missionstätigkeit in der heutigen Zeit und der Rolle der Kongregation betont Kardinal Filoni: "Die Distanzierung vom Proselytismus ist nicht die Wahl der heutigen Kirche. Jesus selbst distanzierte sich vom Proselytismus. Er machte ein Angebot und denjenigen, die ihn darum, bot er an, ihm aus freiem Willen zu folgen. Das war faszinierend und es war seine missionarische Methodik. Die Kongregation für die Evangelisierung der Völker lädt heute dazu ein, mit der Verkündigung des Evangeliums, mit dem Zeugnis des Lebens der vielen Missionare (Ordensleute und Laien), mit menschlichem Engagement unter den Menschen (Bildung, Gesundheit, Verteidigung der Schwächsten, Wohltätigkeit, Kultur usw.) wieder zu entdecken, dass der Glaube, ein Geschenk Gottes, die Antwort auf die tiefsten Erwartungen des menschlichen Herzens ist: Wenn du es willst, dann komm und folge mir! Die Kirche ist eine einladende Gemeinschaft für alle Völker. Kürzlich gab mir ein Missionar in Äthiopien eine Grammatik, ein Vokabular und die erste Übersetzung des Evangeliums in eine Sprache, die bisher nicht geschriebener Form gab. Dies ist das Evangelium im Sinne des Salzes der Erde und des Lichts der Welt. Eine Kultur der Vorfahren ist in die Geschichte und das Leben der Völker eingegangen. Wir als Kongregation unterstützen die jungen Kirchen, die durch die Großzügigkeit so vieler Missionare entstanden sind und die Missio ad gentes, die heute an erster Stellen Aufgabe der von den im Evangelium inkulturierten jungen Kirchen ist. Dabei setzen die Missionare ihr Engagement fort und leisten ihren Beitrag.“
(SL) (Fides 31/7/2019)


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