AMERIKA/EL SALVADOR - Die Bischöfe erklären: Migranten nicht kriminalisieren, vielmehr die Gründe an den Wurzeln angehen

Dienstag, 23 Juli 2019 migranten   ortskirchen  

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San Salvador ( Fides) – „Wir sind besorgt über die äußerst kritische Lage, in der sich hunderte Familien unserer Landsleute befinden´“, die derzeit in den USA leben. Wir denken dabei aber vor allem an all diejenigen, die Gefahr laufen ausgewiesen zu werden und an die, die sich an der Landesgrenze unter erbärmlichen Bedingungen befinden“: So heißt es in einer Erklärung der Bischofskonferenz von El Salvador, die am Sonntag 21. Juli von Erzbischof Mons. José Luis Escobar Alas, bei seinem gewohnten Sonntagstreffen mit den Journalisten abgegeben wurde. Mons. Escobar Alas hat betont, dass der Staat eine Politik suchen müsse, in deren Mittelpunkt die Lösung der Migrationskrise sowie Schutz und Verteidigung der Rechte derer stehen, die abwandern, denn es könne nicht angehen, dass diese kriminalisiert werden. Nach Ansicht der katholischen Kirche muss das Zuwanderungsphänomen an der Wurzel angepackt werden, indem man sich dabei auf die Ursachen, insbesondere Gewalt und Armut konzentriert. Das Statement der Bischofskonferenz wurde veröffentlicht, als der amerikanische Außenminister, Mike Pompeo, El Salvador besuchte. Der Erzbishof gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass dieser Besuch der Bevölkerung zugute kommen möge.
Die Bischöfe wie die Menschen von El Salvador waren extrem gerührt von dem Fall des Oscar Alberto Martínez und seiner kleinen Tochter Valeria, die beide ertrunken sind, als sie versuchten den Rio Grande zu überqueren; es gibt von dieser Tragödie ein Foto, das die ganze Welt entsetzt hat. „Wir sind tief besorgt über die Lage der Kinder, die in den Auffanglagern allen möglichen Arten von Missbrauch ausgesetzt sind und vor allem unter der Trennung von ihren Eltern leiden. Eine Situation, die irreparable psychische Schäden verursachen kann“, fügen die Bischöfe hinzu.
El Salvador war auf den ersten Seiten der Zeitungen nicht nur wegen des Migrationsphänomens in Richtung USA, sondern bedauerlicherweise auch wegen der an der beiderseitigen Grenze umgekommenen Migranten. Außerdem hat die US-Presse jetzt bekannt gegeben, dass die Regierung Trump das Programm der beschleunigten Abschiebungen (expedited removal), das bisher auf einen 100-Meilenstreifen begrenzt ist, auf die USA insgesamt ausdehnen wird. Aus einem am 22. Juli im „federal register“ veröffentlichten Memorandum des Amtes für Nationale Sicherheit (DHS), geht hervor, dass die Abschiebung der als in den USA unanehmbar erklärten Migranten drastisch beschleunigt werden wird.
Der Präsident von El Salvador, Nayib Bukele, hat kürzlich erklärt, dass laut der Statitiken der US-Regierung die Migrantenzüge zu 40% aus Menschen aus Honduras bestehen, zu weiteren 40% aus Guatemalteken, zu 8 oder 9% aus Migranten von anderen Ländern und nur zu 11% aus Menschen von El Salvador. Man nimmt an, dass mehr als 2,5 Millionen Salavadorenier in den USA leben, 179.000 davon mit dem Status „zeitbegrenzten Schutzes“ (TPS). Die letzte Verlängerung des TPS läuft im September 2019 aus.(CE) (Fides, 23/07/2019)


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