AFRIKA/ KONGO RD - Ein Missionar klagt an: Im Osten ist die Bevölkerung am Ende

Mittwoch, 17 Juli 2019 menschliche entwicklung   entwicklung   menschenrechte   armut  

ist die Bevölkerung am Ende
Bukavu (Fides) - "Im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist das Leben außerordentlich schwer. Das Elend ist greifbar. Die Leute am Ende. Die jungen Leute wollen fliehen". Das berichtet P.Alberto Povelli gegenüber Fides. Er ist ein 77 jähriger Bergamasker von den Weißen Patres und seit mehr als 50 Jahren Missionar in Afrika. Nach vielen Jahren in Westafrika wurde er 2017 nach Bukavu in der RD Congo geschickt. Dort stieß er auf eine komplexe und schwierige Situation. "Der Osten des Kongos ist unheimlich reich. Die Minen dieser Region wecken den Appetit der Nachbarstaaten (Ruanda, Uganda, Burundi) und der korrupten Politiker. Der Kampf um die Bodenschätze ist grausam. Oftmals kommt es zu wütenden Kämpfen mit zig Toten. Ich erinnere mich an die Kömpfe an Weihnachten 2018; da gab es mehr als 160 Tote."
Die Region ist instabil, Theater ständiger Auseinandersetzungen. "Ex-Präsident Joseph Kabila - bemerkt P. Alberto - hat die Macht zwar formal abgegeben, aber in Wirklichkeit scheint es, dass er noch immer die Machtgleichgewichte dirigiert. Hier murmelt man, dass Kabila in der Vergangenheit einen infamen Pakt mit Ruanda gemacht habe und im Gegenzug Unterstützung, freie Hand im östlichen Kongo erreicht habe. Es ist zu befürchten, dass die derzeitige Instabilität und die Einmischung Ruandas Kinder dieser Zusage sind."
Die Bevölkerung ist am Ende. Es gibt weder Arbeit noch Zukunftsaussichten. Die Armut ist weit verbreitet. "Die Familienväter haben keine Arbeit - wiederholt der Missionar - und können die Kinder nicht in die Schule schicken geschweige denn sich Gesundheitsversorgung leisten. Letzthin ist eine Witwe gestorben, weil sie kein Geld für ärztliche Behandlung hatte; sie hat 6 Waisen hinterlassen: Im Jahr 2019 kann und darf so etwas nicht passieren".
Auch die jungen Leuten sind verzweifelt: Sie sehen die Armut um sich herum und vergleichen sie mit den Bildern von Reichtum und Opulenz in Europa und Nordamerika, die sie im Fernsehen oder auf dem Computer sehen. Deshalb träumen die Jungen davon auszuwandern. "Sie sehen reiche Länder mit unendlichen Möglichkeiten im Fernsehen oder auf dem Computer, und da wollen sie abhauen. Wir veruchen sie davon abzubringen und sie überzeugen im Land zu bleiben, die RD Congo wachsen zu lassen. Aber ich weiß nicht, ob das gelingen wird. Ich weiß nur, dass die Leute hier in einem endlosen Drama leben, das wir Tag vor Tag in die Hände Gottes legen. (EC) (Fides 17/7/2019)


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