EUROPA/ITALIEN - Erstes multidisziplinäres Zentrum in Italien für Kinder mit einer Behinderung: „Alle für einen“ im römischen Kinderkrankenhaus „Bambino Gesú“

Freitag, 31 März 2006

Rom (Fidesdienst) - Im römischen Kinderkrankenhaus „Bambino Gesù“ wurde das erste italienische Zentrum für Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung eröffnet, das kleinen Patienten mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung „globale“ Hilfe leisten soll.
In Italien gab es bisher für Patienten mit einer Behinderung, insbesondere für Kinder und Jugendliche nur viel verschiedene spezialisierte Einrichtungen, die diese Patienten oft einem Gesundheitsrisiko aussetzen oder ihnen lange Wartezeiten zumuten.
In Italien gibt es nach Angaben des Staatlichen Statistikamtes insgesamt 2.615.000 Schwerbehinderte im Alter über 6 Jahren, doch wenn man auch leichte Behinderungen berücksichtigt, macht der Anteil 13% an der Gesamtbevölkerung aus. Nach Angaben des Ministeriums für Bildung, Universität und Forschung gibt es insgesamt rund 160.000 Kinder mit einer Behinderung. Diese Zahlen sind wahrscheinlich zu niedrig angesetzt, da es oft Widerstand und Vorurteile in den Familien gibt, wenn es darum geht, ein behindertes Kind oder einen behinderten Angehörigen anzuerkennen. Außerdem liegen keine genauen Daten zu Behinderungen bei Kindern im Alter unter 6 Jahren vor.
Das multidisziplinäre Zentrum für Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung im römischen Kinderkrankenhaus Bambino Gesù bietet im Rahmen einer einzigen Untersuchung eine umfassende Beurteilung der Erfordernisse des Kindes oder der Jugendlichen und die Planung aller notwendigen medizinischen, chirurgischen und therapeutischen Schritte. Auf diese Weise können auch durch einen einzigen chirurgischen Eingriff Gesundheitsprobleme endgültig beseitigt werden.
Ein Arzt aus der multidisziplinären Equipe wird als „Tutor“ für den kleinen Patienten verantwortlich sein und seine Fortschritte verfolgen oder über die Entlassung entscheiden. Er bleibt für den kleinen Patienten auch nach dessen Rückkehr nach Hause ein Bezugspunkt und wird mit Pflegeeinrichtungen zusammenarbeiten, die den klinischen Erfordernissen des kleinen Patienten Folge leisten können.
Bei der Ankunft in Krankenhaus wird die Familie des Kindes von einem Kinderarzt, einem Psychologen und einem Neurologen empfangen, die gemeinsam das erste klinische Profil des Kindes erstellen und ihn dann an die multidiszplinäre Equipe überweisen. (AP) (Fidesdienst, 31/03/2006 - 35 Zeilen, 327 Worte)


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