AFRIKA/D.R. KONGO - Bischöfe begrüßen den Wandel an der Spitze des Landes und hoffen auf ethische Wende in der Politik

Dienstag, 25 Juni 2019 bischöfe   politik   entwicklung  

Kinshasa (Fides) - „Die Wahlen vom 30. Dezember 2018 weckten Hoffnung auf Veränderung im Land", so die Bischöfe der Demokratischen Republik Kongo in ihrer gemeinsamen Botschaft am Ende der 56. Vollversammlung der Bischofskonferenz. Die wiederholt verschobenen kongolesischen Präsidentschaftswahlen, die schließlich Ende Dezember stattfanden, wurden von Félix Tshisekedi gewonnen. Trotz der Kontroverse nach den Wahlen erkennen die Bischöfe an, dass "nach Ansicht der Bürger ein echter Bruch mit dem alten Regierungssystem stattgefunden hat". "In dieser Perspektive sollten die ersten Handlungen des neuen Präsidenten der Republik begrüßt werden, einschließlich der Öffnung des politischen und medialen Raums, der Freilassung politischer Gefangener und der Rückkehr politischer Verbannter in das Land", heißt es in der Botschaft.
Die Bischöfe beklagen jedoch das Fortbestehen der Korruption in allen Bereichen, auch im schulischen Kontext, wo es zum Verkauf von Schulabschlüssen kommt. Außerdem prangern die Bischöfe die Verzögerungen bei der Organisation von Kommunalwahlen, den Zusammenbruch der Volkswirtschaft und die damit verbundene Armut vieler Familien und die Tatsache, dass "Tausende von Menschen, darunter eine beeindruckende Anzahl von Kindern, in einem fruchtbaren Land mit vielen natürlichen Ressourcen unter einer ernsten Ernährungsunsicherheit leiden".
Die Bischofskonferenz verurteilt auch die anhaltende Unsicherheit in den östlichen Regionen der Demokratischen Republik Kongo und die Gewalt verschiedener bewaffneter Gruppen, von denen einige ausländischer Herkunft sind. "Es ist nicht hinnehmbar, dass sich ausländische bewaffnete Gruppen in der Demokratischen Republik Kongo niederlassen, Kämpfer ausbilden und Verbrechen begehen, ohne gegen ihre Herkunftsländer zu agieren, gegen die sie angeblich rebellieren sollen. Die Menschen haben das Gefühl, sich selbst überlassen zu sein. Alles deutet auf das Festhalten an einem Plan zur Destabilisierung und Balkanisierung des Landes hin, der von außen mit der Komplizenschaft einiger unserer Landsleute umgesetzt wird", so die Bischöfe, die auch Übergriffe auf Gesundheitszentren beklagen, in denen die von der Ebola - Epidemie betroffene Patienten behandelt werden, an der innerhalb von 10 Monate im Nordosten des Landes rund 1.500 Menschen starben.
Die Botschaft endet mit der Hoffnung auf einen ethischen Wandel im Lichte des Evangeliums auf persönlicher, sozialer und politischer Ebene, damit ein tatsächlicher Durchbruch bei der Verwaltung des Landes stattfinden kann.
(L.M.) (Fides 25/6/2019)


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