AMERIKA/VENEZUELA - Justitia-et-Pax-Kommission besorgt über Menschenhandel

Mittwoch, 19 Juni 2019 menschenhandel   bischöfe  

Caracas (Fides) - "Die Justitia-et-Pax-Kommission und die Caritas fordern die staatlichen Behörden nachdrücklich auf, die Verantwortlichen des Menschenhandels zu ermitteln, zu verfolgen, festzunehmen und zu verurteilen. Familien der Opfer sollen direkten und ungehinderten Zugang zu staatlichen Sicherheits- und Justizbehörden erhalten, damit die Fälle aufgedeckt und unverzüglich an die Justiz übergeben werden, wie es die Verfassung und die verschiedenen internationalen Rechtsschutzinstrumente vorschreiben“, so der emeritierter Erzbischof von Coro und Präsident der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der venezolanischen Bischofskonferenz (CEV), Roberto Lückert, in einer am gestrigen 18. Juni veröffentlichten Erklärung.
Bei einer Begegnung mit den Angehörigen von 28 in Güiria im Bundesstaat Sucre, verschleppten Personen, die am 23. April auf einem Boot zur Insel Trinidad und Tobago unterwegs waren, stellte der Leiter der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden fest: "Die meisten Vermissten waren Frauen, die von Menschenhändlern kontaktiert wurden, die ihnen Arbeit und bessere Lebensbedingungen angeboten hatten". Im Mai sei ein weiteres Boot, ebenfalls mit einer beträchtlichen Gruppe von Menschen an Bord, verschwunden.
Die Familienangehörigen beklagten sich, dass sie zwar informiert wurden, dass ihre Angehörigen, zumeist junge Frauen, bei dem Schiffbruch ums Leben gekommen sein sollen, die Leichen jedoch noch nicht gefunden wurden und die für die Durchführung der Ermittlungen Verantwortlichen nicht rechtzeitig reagierten.
"Die Kommission beobachtet mit Besorgnis die Zunahme derartiger Ereignisse nicht nur im Osten des Landes, sondern auch in den Grenzgebieten von Falcón, Brasilien und Kolumbien, in denen diese kriminellen Gruppen das Leben und die körperliche Unversehrtheit und die Würde von Frauen gefährden… und bei ihren Familien große Angst und Verzweiflung hervorrufen."
Die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden und die Caritas bekräftigen, dass man "diese Fälle weiterhin verfolgen und ihre Familienangehörigen im Rahmen ihrer eigenen Möglichkeiten begleiten werden, um Gerechtigkeit zu erlangen, angemessene Informationen zur Verfügung stellen zu können und die Ereignisse aufzuklären".
(SL) (Fides 19/6/2019)


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