AMERIKA/KOLUMBIEN - “Habla Quibdó”: Einwohner sollen sich zu in den Medien über alltägliche Probleme äußern

Dienstag, 18 Juni 2019 gewalt   kriege   armut   eingeborene   ortskirchen  

Quibdó (Fides) – Im Rahmen der Initiative "Habla Quibdó" sollen am 19. Juni die Einwohner der besonders von der Zunahmen der Gewalt betroffenen mexikanischen Region die Möglichkeit haben, über die sozialen Medien ihre alltäglichen Probleme zu schildern.
Wie Bischof Juan Carlos Barreto von Quibdó betont soll die Initiative es den Einwohnern der verschiedenen Vierteln der Stadt ermöglichen, ihre Meinung zu äußern, sodass ein Bürgerkomitee diese Probleme anschließend in Zusammenarbeit mit den Institutionen angehen kann. "Wir werden auf die Stimme der Gemeinden von Quibdó, der Vororte und der verschiedenen Sektoren hören, die uns mitteilen, was sie im Alltag erleben und wie etwas zusammen mit den Institutionen getan werden kann. Wir werden die Unterstützung von Experten haben, die uns helfen, die Ursachen dieser Probleme zu verstehen und nach möglichen Lösungen zu suchen", betont der Bischof.
Weit verbreitete Unsicherheit, Morde, Erpressung, Raubüberfälle und Kindesmissbrauch sind nur einige der Themen, die behandelt werden sollen. In Zusammenarbeit mit allen Medien der Stadt, die ihre Kanäle den Bürgern zur Verfügung stellen, soll jeder seine Meinung äußern können. Erzbischof Barreto weist darauf hin, dass die Institutionen zwar verpflichtet seien sich mit allen Probleme, die die Stadt betreffen, zu befassen, man jedoch der Bildung der Bürger besondere Aufmerksamkeit schenken müsse.
Quibdó ist die Hauptstadt des Departements Chocó und für den großen Anteil der afro-kolumbianische Bevölkerung bekannt. Die Stadt befindet sich im westlichen Teil des Landes und ist das einzige kolumbianische Departement, das Küsten sowohl am Pazifik als auch am Atlantik hat. Trotz vieler natürlicher Ressourcen hat die Bevölkerung einen der niedrigsten Lebensstandards aller kolumbianischen Departements: 2007 starben rund 50 Kinder in weniger als drei Monaten an Unterernährung.
Vor einigen Wochen haben die verschiedenen lokalen Organisationen und Vertreter der indigenen Völker zusammen mit der Diözese von Quibdò erneut auf ernste Situation und die Zuspitzung der sozialen und humanitären Krise aufmerksam gemacht, die durch die Wiederaufnahme des bewaffneten Konflikts verursacht wurde, und den mangelnden Schutz der von Afrikanern abstammenden Einwohner und der indigenen Gemeinschaften angeprangert (vgl. Fides, 17/04/2019).
(SL) (Fides 18/6/2019)


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