ASIEN/SRI LANKA - Regionalwahlen: Test für Premierminister Rajapakse. Bewegungen, Gruppen und Gemeinschaften fordern Frieden

Donnerstag, 30 März 2006

Colombo (Fidesdienst) - Die Regionalwahlen in Sri Lanka sollen ein weiterer Schritt in Richtung Befriedung des Landes sein. Dies wünschen sich zumindest Politiker, Bürgerinitiativen und Verbände, Religionsführer sowie katholische Priester und Laien, die im sozialen Bereich tätig sind und sich darum bemühen, Harmonie und Vertrauen unter der Bevölkerung herzustellen, die sich in die beiden wichtigsten Volksgruppen der Singhalesen (Mehrheit) und der Tamilen unterteilt. Der Friedensprozess könnte nach Ansicht von Beobachtern nur durch extremistische Gruppen gestört werden.
Nach den Gespräche zwischen Vertretern der Regierung und Rebellen, die im Februar dieses Jahres in Genf stattfanden, ging die Gewalt in den nördlichen und östlichen Gebieten des Landes, die von der „Lieberation Tigers of Tamil Eelam“ kontrolliert werden zwar zurück, doch die Wahlen wurden trotzdem um sechs Monate verschoben, in der Hoffnung, dass die Spannungen sich weiterhin beruhigen. Bei den bevorstehenden Wahlen sollen die Wähler in den südlichen Teilen des Landes ihre Stimme abgeben: rund 10 Millionen Wähler werden ihre Vertreter in 226 regionalen Wahlbezirken wählen.
Nach Ansicht von Beobachtern wird sich der Urnengang trotzdem auf den Friedensprozess auswirken und den Beliebtheitsgrad von Premierminister Rajapakse unter Beweis stellen. Unterdessen hoffen die Bürger des Landes weiter auf einen möglichen Frieden und auf weitere Gespräche zwischen der Regierung und den Tamilen (die nächste Gesprächsrunde ist für Mitte April geplant). In diesem Zusammenhang wünschen sich Vertreter der Gesellschaft und Religionsführer bedeutende Fortschritte im Friedensprozess. Nach Ansicht einheimischer Beobachter ist die Situation im Land zwar momentan relativ stabil, doch eine Wende bei den Verhandlungen ist trotzdem dringend notwendig. Die katholische Kirche in Sri Lanka fordert in dieser wichtigen Phase insbesondere Bereitschaft zur Versöhnung. Im Rahmen des Friedensprozesses begrüßen die Bischöfe auch die geplante Dezentralisierung in den mehrheitlich von Tamilen bewohnten Regionen ohne dabei im Wesentlichen die Einheit des Landes zu beeinträchtigen. (PA) (Fidesdienst, 30/03/2006 - 29 Zeilen, 305 Worte)


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