VATIKAN - Kardinal Filoni bei der Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke: Monat der Weltmission, Ausbildung der Katechisten und Erneuerung

Dienstag, 28 Mai 2019 päpstliche missionswerke   filoni   außerordentlicher monat der weltmission   katecheten   missionarische Öffentlichkeitsarbeit  

Fides

Rom (Fides) – Die Feier des außerordentlichen Missionsmonats im Oktober 2019, die Ausbildung von Katecheten in Missionsgebieten, die Suche nach neuen Formen des Gebets und der Sensibilisierung für die Mission und das Sammeln von Spenden für die Missio ad gentes standen im Mittelpunkt der Ansprache von Kardinal Fernando Filoni , Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und Präsident des Obersten Rates der Päpstlichen Missionswerke, bei der Jahreshauptversammlung der Päpstlichen Missionswerke, die bis zum 1. Juni im Haus „Fraterna Domus“ in Sacrofano bei Rom stattfindet (vgl. Fides 24/05/2019).
Der Kardinal betonte zunächst die Bedeutung des Apostolischen Schreibens „Maximum Illud“ von Papst Benedikt XV., mit dem die "fruchtbare Erneuerung der kirchlichen Mission" begann und dessen hundertjähriges Jubiläum der Veröffentlichung Papst Franziskus mit einem Außergewöhnlichen Monat der Weltmission.
Mit seinem Schreiben habe Papst Benedikt XV. im Wesentlichen drei Ziele erreichen wollen, so Kardinal Filoni: "Zunächst lud er die ganze Kirche und alle Ortskirchen ein, an der Mission mitzuwirken und sie nicht nur kirchlichen Einrichtungen und religiösen Orden. Zweitens bedeutete die Erneuerung der Mission für ihn, sich daran zu erinnern, dass die Sendung der Kirche das einzige und ausschließliche Ziel hat, das Evangelium, den Glauben und das Zeugnis der Nächstenliebe zu verkünden. Drittens brachte der Papst unmissverständlich seinen Willen zum Ausdruck, der Glaube und die Mission nicht mit kolonialen Interessen einhergehen dürfen oder mit eurozentrischen und nationalistischen Ideologien, die zu dieser Zeit sehr weit verbreitet waren."
Papst Franziskus verfolge anlässlich des 100. Jahrestages dieses Apostolischen Schreibens im Wesentlichen drei Ziele: "Erstens fordert er uns auf, die Mission als eine Sendung zu erneuern, die sich aus dem Taufgelübde ergibt und s diese grundlegende Dimension des Glaubens des ganzen Volkes Gottes nicht an Missionsinstitute zu delegieren; zweitens soll die Mission zum Paradigma des alltäglichen Lebens und Handelns der Kirche werden; schließlich sollen sich alle Christen in ihren Diözesen, Pfarreien, Bewegungen und kirchlichen Gruppen in einen permanenten Zustand der Mission begeben."
Der Kardinal unterstrich daraufhin die grundlegende Bedeutung der Katecheten für das Leben der jungen Kirchen in den Missionsgebieten und bezeichnete sie als "Schlüsselfigur bei der Evangelisierung, insbesondere in ländlichen Gebieten und Gemeinden". "Sie sind für sehr viele Gemeinden in den Missionen verantwortlich, die ihnen von den Pfarrern und Bischöfen anvertraut wurden. Sie leiten am Sonntag die Wortgottesdienste und verteilen oft auch die Kommunion, sie sind für das Gebet und die Werke der Liebe verantwortlich. Sie leben mit ihrer Familie inmitten von Gläubigen und Nichtchristen als Mitglieder desselben Dorfes und der Gesellschaft und sie bereiten die Kinder und Erwachsene auf den Empfang der Sakramente vor". Wenn die Katecheten "engagiert, wertgeschätzt und gut ausgebildet sind, sind sie wahre Lehrer und Begleitet für die christlichen Gemeinden zusammen mit ihren Bischöfen, Priestern und ständigen Diakonen".
Angesichts der gesellschaftlichen und kirchlichen Veränderungen, die diese Tätigkeit betreffen, „müssen neue Wege des Seins und Handelns die Katecheten gefunden werden“, so Kardinal Filoni, der anregte, dass für die Katechese nicht nur von Einzelpersonen verantwortlich sein sollten, die besonders verfügbar und vorbereitet ist, sondern auch Teams, die sich aus Männern, Frauen, Familien, jungen Menschen, einem ständigen Diakon, Ordensleuten und sogar Kindern zusammensetzen. Es ist jedoch notwendig, diese kleinen Teams von vier oder fünf Mitwirkenden gut auszubilden, damit "sie in der Welt ein wahres Zeugnis des Glaubens und der Kirche abgeben können".
Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Ortskirchen eine angemessene Aus- und Fortbildung der Katecheten sicherstellen, die nach sorgfältiger Unterscheidung ausgewählt wurden, sich um die Ausbildungsstrukturen kümmern und geschulte Ausbilder auswählen sowie praktische Fragen lösen. „Die lokalen Bischöfe und Priester und Ordensleute sind dabei wichtige Partner bei der Arbeit der Mission der Kirche in den Gebieten, die ihnen anvertraut sind.“
"In Übereinstimmung mit den unterschiedlichen örtlichen Bedürfnissen und Realitäten jedes Landes, könnten Nationaldirektionen in den Ortskirchen, die der Kongregation anvertraut sind mit dem Internationalen Sekretariat der Missionsvereinigung der Kleriker bei der Ausbildung der Katecheten zusammenarbeiten und die Sensibilisierung des Volkes Gottes für die Mission gewährleisten. Auf diese Weise würde ihre missionarische Ausbildung die gewöhnliche Seelsorge ihrer Kirchen erreichen und diese würde sich nicht parallel entwickeln, sondern mit den lokalen Erfordernissen der kirchlichen Ausbildung für die Mission interagieren. Die Katecheten würden so bei ihrer Ausbildung auch ein angemessenes missionarisches Wissen erhalten. "
Zuletzt sprach der der Kardinal über die Notwendigkeit, "neue Methoden des Gebets, der missionarischen Öffentlichkeitsarbeit und der Spendensammlung für die Missio ad gentes des Papstes zusammen mit den Ortskirchen" im Kontext einer "authentischen und radikale Reform des Päpstlichen Missionswerke in dem Sinne, wie es uns Papst Franziskus in Evangelii Gaudium vorgibt, entwickeln“. In diesem Zusammenhang schlug er vor, neue Formen der Präsenz der Päpstlichen Missionswerke sowohl in Marienheiligtümern als auch an anderen Orten der Volksfrömmigkeit zu schaffen und in der Welt der sozialen Medien, die sich dem Gebet und der Glaubensbildung widmen. Abschließend forderte er die Internationalen Sekretariate der vier Päpstlichen Missionswerke auf, "einen einheitlichen Prozess der Erkenntnis im Hinblick auf geeignete Methoden für ein zentrales Fundraising einzuleiten": "Der besorgniserregende Rückgang der Mittel, die die Päpstlichen Missionswerke erhalten und verteilen können und erfordert daher auch eine neue Perspektive für das Fundraising “.
(SL) (Fides 28/05/2019)


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