ASIEN/INDONESIEN - Direktor der Päpstlichen Missionswerke: “Unsere Demokratie ist solide”

Dienstag, 28 Mai 2019 menschenrechte   politik   frieden   islam   politischer islam  

Rom (Fides) –"Wir sind nicht besonders besorgt über die Gewalt nach den Wahlen. Die Demokratie in Indonesien ist solide und wird den Angriff derjenigen aushalten, die sie mit Unruhen und Protesten untergraben wollen. Die Mehrheit der indonesischen Bevölkerung akzeptiert und begrüßt das Wahlergebnis und respektiert die Pancasila (die fünf Prinzipien, die der Verfassung zugrunde liegen, Anm.d.R.) und die Rechtsstaatlichkeit", so Markus Nur Widipranoto, Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke (POM) in Indonesien, zur sozialen und politische Lage auf dem Archipel, wo Prabowo Subianto bei jüngsten Präsidentschaftswahlen den von der Wahlkommission bestätigten Wahlsieg seines Rivalen Joko Widodo anfechtet und wegen Wahlbetrugs beim Obersten Gerichtshof Berufung einlegte. Auf den Straßen der Hauptstadt Jakarta kam es im Anschluss zu Gewalt vonseiten der Anhänger von Subianto, zu denen auch islamistische Gruppen gehören, die die Wahl von Widodo ablehnen.
Pater Markus Nur Widipranoto erklärt im Gespräch mit Fides, warum er an eine friedliche Zukunft des Landes glaubt: "Es ist klar, dass der Protest von einer kleinen Minderheit ausgeht: Die Mehrheit der Bevölkerung respektiert das Wahlergebnis und den positiven Ausgang für Widodo. Darüber hinaus sind Armee und Polizei fest auf der Seite der Regierung und haben die Unruhen im ganzen Land unter Kontrolle gebracht: Dies gibt der dem Land Stabilität. Ich möchte auch darauf hingewiesen, dass die beiden größten Organisationen des indonesischen Islam, "Muhammadiyah" und "Nahdatul Ulama", Befürworter eines toleranten und friedlichen Islam, die Gewalt verurteilt und die Demokratie unterstützt haben. Schließlich hat Widodo als stellvertretenden Präsidenten Ma'ruf Amin ausgewählt, ein muslimischer Politiker und Vorsitzender des Ulema Council of Indonesia, und widerspricht, denjenigen ihn als anti-islamisch darstellen wollen. Angesichts dieser Elemente können wir sagen, dass das Land die aktuellen Spannungen überwinden wird und sich das politische Leben unter Präsident Widodo im Sinne eines bürgerlichen Zusammenlebens weiterentwickeln wird.“
(PA) (Fides 28/5/2019)


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