AFRIKA/ANGOLA - Einen „Sonderstatus für Cabinda“ kündigte der angolanische Premierminister für die Enklave mit ihren Erdölvorkommen an

Mittwoch, 29 März 2006

Luanda (Fidesdienst) - Die angolanische Regierung zieht „Sonderstatuten“ für Cabinda, die angolanische Enklave zwischen der Republik Kongo und der Demokratischen Republik Kongo in Betracht. Der angolanische Premierminister Fernando da Piedade Dias dos Santos bekräftigte, dass „in der Provinz eine eindeutig positive und offensichtliche Entwicklung gibt“, nachdem die Regierung eine erste Phase im Programm zur Befriedung der Enklave auf den Weg brachte.
Der Premierminister schlug in diesem Zusammenhang zur weiteren Befriedung der Enklave einen Sonderstatus für die Region vor. Dieser Vorschlag beinhaltet die Erweiterung der Machtbefugnisse der Provinzregierung und der einheimischen Verwaltung durch die Übertragung spezifischer Kompetenzen, die bisher bei der Zentralregierung lagen.
Der angolanische Regierungschef erklärte, er sei zuversichtlich was eine friedliche Lösung der Cabinda-Frage anbelangt.
Unterdessen werden die Verhandlungen mit der Befreuungsfront der Enklave Cabinda (FLEC) fortgesetzt. Gegenstand der Gespräche ist insbesondere die Verteilung der Erträge aus der Förderung des Erdöls in der Enklave mit ihren umfangreichen Vorkommen. Seit Jahren herrscht ein Bürgerkrieg zwischen der Regierungsarmee und den Rebellen der FLEC, die die Unabhängigkeit von Angola fordern. Die Kirche denunzierte immer wieder Menschenrechtsverstöße in der Enklave (vgl. Fidesdienst vom 14. Januar 2004).
In der Enklave Cabinda werden rund 700.000 Barrels Erdöl pro Tag gefördert, d.h. rund zwei Drittel der gesamten Fördermengen in ganz Angola. (LM) (Fidesdienst, 29/03/2006 - 22 Zeilen, 220 Worte)


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