AMERIKA/EL SALVADOR - Erzbischof von San Salvador: “Kein Gesetz darf Verbrechen gegen die Menschlichkeit decken!”

Mittwoch, 22 Mai 2019 kriegsverbrechen   bischöfe   aussöhnung  

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San Salvador (Fides) – Die katholische Kirche von El Salvador übt Kritik an dem kürzlich im Parlament debattierte Gesetze der nationalen Versöhnung und prangert an, dass die Schuldigen an Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des salvadorianischen Bürgerkriegs (1980-1992) damit nicht bestraft würden. Die Kirche lehnt eine mögliche Amnestie ab und ist solidarisch mit den Opfern, die auf Gerechtigkeit hoffen (vgl. Fides vom 18/05 2019).
"Wir sind sehr besorgt, weil man dieses Gesetz schnell verabschieden will, das in der Praxis nichts anderes als Gesetz eine ungerechte Amnestie ist, ein falsches und völlig rechtswidriges Gesetz, das die Täter schützen soll", so der Erzbischof José Luis Escobar Alas von San Salvador.
„Kein Gesetz darf Verbrechen gegen die Menschlichkeit decken“, so der Bischof, „Es muss Gerechtigkeit geben aus Respekt vor den Opfern, sonst bleibt eine Wunde, die nicht heilt“, so Erzbischof Escobar Alas.
Die gesetzgebende Versammlung soll bis Juli ein neues Gesetz der nationalen Versöhnung ausarbeiten, das den Opfern Wahrheit, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung garantiert. Die Interamerikanische Menschenrechtskommission (CIDH) hat ebenfalls "tiefe Besorgnis" über das nun zur Debatte stehende Gesetz geäußert, das laut dem Koordinator der Kommission, Miguel Montenegro, eine Amnestie begünstigt, die dem "Schutz der Henker“ dient sowohl unter Militärs als auch in den Reihen der ehemaligen Guerilla-Kämpfer. Beim dem Konflik zwischen 1980 und 1992 starben 75.000 Menschen und 10.000 wurden verschleppt. Man müsse die Verantwortlichen strafrechtlich verfolgen und die Opfer angehören, so der Vertreter des CIDH.
(CE) (Fides, 21/05/2019)


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