ASIEN/JAPAN - Kardinal Farina für Beitrag zur Aufarbeitung der Christenverfolgung ausgezeichnet

Dienstag, 21 Mai 2019 märtyrer   verfolgung   geschichte   kardinäle   heiliger stuhl  

Tokyo (Fides) - Die japanische Regierung hat Kardinal Raffaele Farina für seinen "Beitrag zur Stärkung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Japan und dem Heiligen Stuhl“ mit der Ehrennadel des Ordens der aufgehenden Sonne in Gold und in Silber ausgezeichnet. Dies teilt die japanische Botschaft beim Heiligen Stuhl in einer offiziellen Verlautbarung mit. In der Begründung für die Auszeichnung des Kardinals der Salesianer von Don Bosco, der als Archivar und Bibliothekar im Vatikan tätig war, wird sein wertvoller Beitrag "zur Aufarbeitung der von dem italienischen Missionar Pater Mario Marega (sdb) gesammelten historischen Dokumente der Edo-Zeit" genannt und in Bezug auf die Zeit Verbots des Christentums in der japanischen Region Bungo.
Die "Edo-Zeit" (1603-1868) ist die Phase der japanischen Geschichte, in der das Tokugawa-Shogunat die höchste politische und militärische Macht im Land innehatte. Die Edo-Zeit war von einer Politik der Isolation geprägt, in deren Verlauf es vor allem im Gebiet von Nagasaki zu Massakern an Christen kam. Die einzigen Ausländer, denen zu dieser Zeit in Japan aus Handelsgründen Zugang gewährt wurde, waren die Holländer, weil sie vom Schiff "De Ryp" aus die Burg von Hara unter Beschuss genommen hatten, in der Christen verbarrikadiert waren. Fast zwei Jahrhunderte lang haben Christen, die die Verfolgung überlebt haben, ihren Glauben im Untergrund gelebt. Die Ära der „Kakure Kirishitan“ ("versteckte Christen") begann. Menschen, die im Verdacht standen, dem Christentum nahe zu stehen, wurden der Praxis des „Yefumi“, dem bildlichen Zertrampeln eines Kruzifixes oder von Marienbildern, unterzogen, um das Verhältnis zum christlichen Glauben zu prüfen.
(GV) (Fides 21/5/2019).


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