AFRIKA/D.R. KONGO - Bei Stammeskonflikten zwischen Banyindu e Banyamulenge sterben Hunderte Menschen

Dienstag, 21 Mai 2019 bewaffnete gruppen   gewalt   vertriebene  

Kinshasa (Fides) - In Süd-Kivu im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo sei ein schleichender Konflikt im Gange, der von den internationalen Medien nicht wahrgenommen werde: seit dem 9. Mai treiben bewaffnete Gruppen der Banyindu und Banyamulenge in der Region Mikalati (Fizi), im Gebiet Kamombo ihr Unwesen. Wie Beobachter aus Kreisen der Mission unter Berufung auf die lokale Menschenrechtsorganisation CEADHO berichten, soll es bereits hunderte Opfer, meist Frauen und Kinder gegeben haben.
Laut CEADHO wurde der Konflikt durch den Tod eines traditionellen Stammeshäuptlings der Banyindu nach Folter durch die aus Banyamulenge ausgelöst worden sein. Banyindu-Milizen wollten den Tod ihres Anführers rächen und lösten damit eine Spirale der Gewalt aus, die die beiden Gemeinschaften erfasste.
Die CEADHO beklagt "viele Fälle von sexueller Gewalt und Misshandlung, Belästigung und Drohungen gegen lokale Menschenrechtsverteidiger, brutal niedergebrannte Dörfer und zerstörte Felder" und bezeichnet dies als "beispiellose humanitäre Katastrophe in der Region".
Die humanitäre Lage der Binnenflüchtlinge sei verheeren: sie haben keinen Schutz, keine Nahrung, kein Wasser, keine Toiletten und sind völlig ohne Hilfe. CEADHO appelliert deshalb an internationale Hilfswerke, dringend Hilfsgüter und humanitäres Personal zu entsenden.
Die in der Region anwesenden kongolesischen Streitkräfte baten unterdessen die Truppen der MONUSCO (Mission der Vereinten Nationen in der Demokratischen Republik Kongo) um Hilfe, um die Mindestsicherheitsbedingungen wiederherzustellen und die Vertreter der beiden Stämme zu einem Dialog zu bewegen. Leider scheinen jedoch weder Banyindu noch Banyamulenge derzeit bereit sich den Konflikt zu beenden zu wollen.
(L.M.) (Fides 21/5/2019)


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