ASIEN/SRI LANKA - Kardinal Ranjith: „Es finden wieder Gottesdienste statt und Schulen nehmen den Unterricht wieder auf“

Freitag, 10 Mai 2019 terrorismus   frieden   menschenrechte  

Colombo (Fides) - Die katholischen Schulen in Sri Lanka werden am 14. Mai wieder geöffnet, nachdem sie aus Sicherheitsgründen nach den Anschlägen an Ostern geschlossen worden waren, bei denen 258 Menschen getötet und etwa 500 verletzt wurden. Dies bestätigte der Erzbischof von Colombo, Kardinal Malcolm Ranjith, nach einem Treffen der zwölf Bischöfe des Landes mit Präsident Maithripala Sirisena am gestrigen 9. Mai in Colombo.
Kardinal Ranjith kündigte außerdem an, dass die Sonntagsgottesdienste ab dem 13. Mai regelmäßig in allen katholischen Kirchen in Colombo wieder stattfinden werden. Am Abend des 16. Mai wird in Negombo, nördlich der Hauptstadt, ein besonderer Gedenkgottesdienst in Erinnerung an die Opfer der Anschläge gefeiert. "Es wird das erste Mal sein, dass nach der Explosion in der Kirche des heiligen Sebastian in Negombo, bei der über 100 Menschen getötet wurden, eine Gottesdienst im Freien abgehalten wird", sagte Kardinal Ranjith.
Die kirchlichen Schulen blieben geschlossen, weil weitere Angriffe befürchtet wurden und die Schüler geschützt werden sollten. Alle staatlichen Schulen - insgesamt mehr als 10.000 - nahmen am bereits 6. Mai den Unterricht wieder auf, nachdem die Polizei und die Sicherheitskräfte bewaffnete Wachposten vor den Einrichtungen stationiert hatten. Doch nur wenige Schüler nahmen am Unterricht teil.
Nach Ansicht der Regierung war die mit dem dem „Islamischen Staat (IS)“ im Irak und der syrischen ISIS in Verbindung stehende lokale Orgenisation „National Thowheeth Jama'ath (NTJ)“ für die Anschläge verantwortlich, bei denen fast 500 Menschen verletzt wurden, weshalb die Behörden die NTJ mit neuen Notstandsgesetzen verboten.
Präsident Sirisena versprach, man werde alle Anstrengungen unternehmen, um gewaltbereite Gruppen auszurotten und die Normalität in dem Land wiederherzustellen, das immer noch unter den Folgen eines 37-jährigen separatistischen Kriege leidet, der vor fast einem Jahrzehnt endete. "Die Offensive gegen islamistische Extremisten läuft erfolgreich", versicherte das Büro des Präsidenten.
Nach Angaben der srilankische Polizei, sollen alle für die Angriffe verantwortlichen Terroristen getötet oder festgenommen worden sein. Wie die Polizei mitteilt sind mindestens 56 Verdächtige in Haft.
Der anglikanische Bischof von Colombo, Dhiloraj Canagasabey, kommentierte: "Wir müssen unser Heimatland Seite an Seite vereinen und wieder aufbauen. Die Tragödie von Ostern ist ein trauriges und schreckliches Ereignis …. Mit dem Glauben an Gott und der Liebe zwischen Brüdern und Schwestern, werden wir es überwinden."
Sri Lanka ist eine Insel mit 22 Millionen Einwohnern, hauptsächlich Buddhisten, wo es aber auch christliche, muslimische und hinduistische Minderheiten gibt: fast 10% der Einwohner sind Muslime und Christen sind machen 7,4% (6,1% Katholiken und 1,3% Protestanten) der Bevölkerung aus.
(SD) (Fides 10/5/2019)


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