ASIEN/LIBANON - Präsident Aoun empfängt Delegierte und Partner des Rates der Kirchen im Nahen Osten

Donnerstag, 9 Mai 2019 mittlerer osten   ostkirchen   Ökumene   theologie   menschenwürde  

MECC

Beirut (Libano) – Der Libanon habe eine besondere Berufung, wenn es darum geht, den Dialog zwischen den Kulturen und deren Begegnung zu fördern, da die Geschichte das Land zu mehr als nur zu einem Scheideweg zwischen Okzident und Orient gemacht habe. Dies bekräftigte der libanesische Präsident Michel Aoun, der heute im Präsidentenpalast eine große Gruppe von Delegierten und Partnern des Rates der Kirchen im Nahen Osten (Middle East Council of Churches, MECC) zum Abschluss ihres Treffens (7. bis 9. Mai im Evangelischen Zentrum Dhour Chweir-Ain El Qassis in Beirut) empfing.
In diesem Jahr befassten die Teilnehmer des Treffens sich mit der Notwendigkeit, politische Prozesse zu unterstützen, die auf die Anerkennung, den Schutz und die Förderung der Menschenwürde abzielen. "Heute mehr denn je", schrieb der chaldäische Patriarch Louis Raphael Sako in einer Botschaft an die Delegierten, "müssen die Kirchen im Osten ihre Vision vereinheitlichen".
Während der vom Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke und maronitischen Priester Rouphael Zgheib moderierten Arbeitssitzung betonte der Präsident der Evangelischen Union, Reverend Habib Badr, das Christen sind aufgerufen sin, "in die Hölle des menschlichen Leidens, des Krieges, der Armut und der Krankheit hinabzusteigen, um die Würde jedes Menschen auch in diesen Kontexten zu erkennen und zu bekräftigen“. Während Ziad El Sayegh, der beim MECC für Politik und Kommunikation zuständig ist, bekräftigte, dass die christlichen Gemeinschaften im Nahen Osten aufgerufen seien, die irreführenden Dialektik zwischen "Minderheiten" und "Mehrheiten" zu überwinden.
Derzeit ist die libanesische Professorin Souraya Bechealany, eine maronitische Christin, Generalsekretärin des Rates der Kirchen des Nahen Ostens. Sie erinnerte in ihrem Beitrag auch den Umstrukturierungsprozess in den Abteilungen des MECC mit der Schaffung und Einführung der theologisch-ökumenischen Abteilung und der Abteilung für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Frau Professor Souraya Bechealany lehrt Theologie an der Université Saint-Joseph in Beirut.
Der 1974 in Nikosia gegründete Rat der Kirchen des Nahen Ostens mit Sitz in Beirut soll die Konvergenz der christlichen Gemeinschaften im Nahen Osten zu Themen von gemeinsamem Interesse fördern und die Überwindung konfessioneller Kontraste fördern.
(GV) (Fides 9/5/2019).


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