AMERIKA/VEREINIGTE STAATEN - BIS ZUM JAHR 2010 WIRD ES IN AFRIKA VORAUSSICHTLICH 40 MILLIONEN AIDSWAISEN GEBEN, VON DENEN 95% INFIZIERT SIND; IM JAHR 2001 STARBEN 3,8 MILLIONEN KINDER UND JUGENDLICHE UNTER 15 JAHREN AN AIDS. WIRKSAMERE STRATEGIEN ZUR BEKÄMPFUNG VON HIV/AIDS IN EINEM VORTRAG VON KARDINAL HUMMES BEI DER GENERALVERSAMMLUNG DER VEREINTEN NATIONEN

Mittwoch, 24 September 2003

Rom (Fidesdienst) – Der Erzbischof von Sao Paolo (Brasilien), Claudio Kardinal Hummes, leitete die Delegation des Heiligen Stuhls beim der Vollversammlung der Vereinten Nationen, die vor kurzem in New York zu ende ging. Das Thema der jüngsten Vollversammlung lautete „Implementation of the declaration of commitment on HIV/AIDS“.
Der Kardinal begrüßte in seiner Ansprache Initiativen, die darauf abzielen, wirksamere Strategien zur Bekämpfung der neuen Herausforderungen durch HIV/AIDS und anderen Krankheiten zu erarbeiten, gegen die eine Vorbeugung möglich ist, wie zum Beispiel Malaria, Cholera und Tuberkulose. Er bezeichnete dabei HIV/AIDS als eine der größten Tragödien unserer Zeit. Dabei handle es sich nicht nur um ein Gesundheitsproblem mit enormen Ausmaßen sondern auch um ein soziales, wirtschaftliches und politisches Problem, so der Kardinal, und um eine Frage mit moralischer Tragweite, da die Gründe der Epidemie eindeutige eine ernsthafte Wertekrise widerspiegelten. Nach Schätzungen werden in den kommenden Jahren über 70 Millionen Menschen sterben.
In besonderer Weise ging Kardinal Hummes auf eine der wehrlosesten Gruppen der Aidsoper ein: Kinder sind weiterhin von der Krankheit betroffen, da sie sich entweder bei der Geburt anstecken oder infolge des frühen Tods ihrer Aids-kranken Eltern als Waisen leben. Auch die Sterblichkeitsrate infolge von HIV/AIDS bei Kindern ist steigend: von den insgesamt 19 Millionen Aids-Toten im vergangenen Jahr, waren 3,8 Millionen Kinder und Jugendliche im Alter unter 15 Jahren. In den vergangenen zwanzig Jahren gab es 14 Millionen Weisen, davon allen 40 Millionen im südlichen Afrika. Nach Hochrechnungen wird es bis zum Jahr 2010 in Afrika rund 40 Millionen Aids-Waisen geben, von denen 95% selbst infiziert sind.
Kardinal Hummes wies auch darauf hin, dass 12 % der Therapien für Aids-Patienten von Hilfswerken der katholischen Kirche angeboten werden. Dank des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Krankendienst und anderen katholischen Organisationen gibt es bereits in allen Ländern des südlichen Afrika Einrichtungen und Programme zur Bekämpfung von Aids. Neue sollen in Brasilien, Argentinien, Mexiko, Thailand und Litauen entstehen. Diese Einrichtungen führen Aufklärungskampagnen durch und stellen Beratungsstellen zur Verfügung. Sie betreuen Waisen, und pflegen Kranke in Krankenhäusern, zu Hause oder auch im Gefängnis. Zur besseren Koordinierung dieser Tätigkeit hat der Heilige Stuhl eine Ad-hoc-Kommission zur Bekämpfung von HIV/AIDS eingerichtet. Der Wortlaut der Ansprache von Kardinal Hummes ist in Englisch zugänglich unter www.fides.org. (AP) (Fidesdienst 24/9/2003 – 40 Zeilen, 420 Worte)


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