AMERIKA/BOLIVIEN - „Lasst uns ein Bolivien für alle aufbauen“: In ihrer Botschaft wünscht sich die Bischofskonferenz, dass die verfassungsgebende Versammlung „im der gegenseitigen Achtung, im Dialog und in der aufrichtigen Suche nach einem Vereinbarung stattfinden möge und dabei alle Rivalitäten und Auseinandersetzungen überwindet“.

Montag, 27 März 2006

La Paz (Fidesdienst) - Die Bolivianische Bischofskonferenz veröffentlichte ein Dokument mit dem Titel „Lasst uns ein Bolivien für alle aufbauen. Auf dem Weg zur verfassungsgebenden Versammlung“, mit dem sie sich an alle Menschen guten Willens wenden, damit die darin enthaltenen Orientierungshilfen zum Aufbau eines besseren Landes beitragen mögen, wo wir alle die Möglichkeit haben, sich persönlich und in der Gesellschaft zu verwirklichen. Dabei betrachten die Bischöfe die verfassungsgebende Versammlung als „große Gelegenheit zur Öffnung für die Hoffnung und Zeichen der Zeit, die uns dazu veranlass Brücken der Begegnung und der Versöhnung, des Dialogs und der Transparenz für eine wahre Demokratie zu bauen, in der wir alle frei unsere Rechte in Anspruch nehmen und unsere Pflichten ausüben können“.
Das Dokument ist in sechs Kapitel zu folgenden Themen gegliedert: Eine historische Gelegenheit; Das Angebot Christi an den Menschen und die Gesellschaft; Organisationsprinzipien der Gesellschaft; Grundlegende Werte des gesellschaftlichen Lebens; Grundlegende Rechte und Pflichten in einer neuen Verfassung; Zum Engagement berufen.
Die Bischöfe analysieren in ihrem Papier die gegenwärtige Situation in Bolivien, wo „es noch kein friedliches, solidarisches und gerechtes Zusammenleben gibt“ und wo in den vergangenen Jahren eine „politische und soziale Verschlechterung“ stattgefunden hat. Gleichsam sei das Bewusstsein von der Teilnahme am Entscheidungsprozess bei den Anliegen des Landes entstanden und ein „neuer politischer Hintergrund, der große Hoffnungen und Erwartungen weckt, wenn es um Antworten auf die ungelösten sozialen und wirtschaftlichen Probleme geht“.
Sodann erläutern die Bischöfe einige universale und grundlegende Werte, an denen sich die neue Verfassung des Staates orientieren sollte: im Mittelpunkt stehen die Person, das Gemeinwohl, die universale Bestimmung der Güter, der Sozialstaat, die Teilhabe und die Solidarität. Außerdem, so die Bischöfe weiter „sollte ein neues Projekt für unser Land die soziale und moralische Prinzipien und Werte berücksichtigen, die eng miteinander in Verbindung stehen und grundlegende Bezugspunkte für ein geregeltes Gesellschaftsleben sind“, darunter Wahrheit, Freiheit, Gerechtigkeit, Nächstenliebe, Transparenz, Dialog und sozialer Frieden.
„Diese grundlegenden Prinzipien und Werte für das Leben unsers Landes, müssen durch klares Handeln umgesetzt werden, das die Grundrechte der Menschen und der Gesellschaft schützt“, so die Bischöfe weiter und nennen in diesem Zusammenhang das Recht auf Leben, von dessen Beginn an bis zu seinem natürlichen Ende; den Schutz der Familie, die auf der Ehe gründet; die Arbeit als grundlegendes Recht, ein Gut des Menschen, die dessen Würde zum Ausdruck bringt und stärkt und zum Unterhalt der Familie dient; die Anerkennung der Religionsfreiheit für alle Menschen und Gemeinschaften; das Rechte der Eltern auf die freie Wahl der Erziehung ihrer Kinder, wie sie diese als angemessen betrachten; das Recht auf soziale Unterstützung; das Recht auf die gerechte Nutzung der Güter der Schöpfung; das Recht auf eine würdige Wohnung für alle Menschen und Familien …
Abschließend appellieren die Bischöfe an alle christlichen Gläubigen mit der Bitte, „um Engagement du aktive Teilnahme am derzeitigen Prozess, zusammen mit allen Komponenten der Gesellschaft und zur kritischen Betrachtung von Handlungen, die den evangelischen Werten und Prinzipien widersprechen“. Dabei wüschen sie sich, dass „die verfassungsgebende Versammlung „im der gegenseitigen Achtung, im Dialog und in der aufrichtigen Suche nach einem Vereinbarung stattfinden möge und dabei alle Rivalitäten und Auseinandersetzungen überwindet“. (RG) (Fidesdienst, 27/03/2006 - 49 Zeilen, 555 Worte)


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