ASIEN/CHINA - Der emeritierte Bischof von Kinghsien (Jingxian), Peter Fan, ist verstorben: er wurde im „Dorf der Heiligen“ geboren

Montag, 27 März 2006

Jingxian (Fidesdienst) - Am 28. Februar starb im Alter von 85 Jahren der emeritierte Bischof Peter Fan Wen-xing von Kinghsien (Jingxian) in der Provinz Hebei in Festlandchina. Der Bischof wurde am 27. Januar 1921 in Zhujiahe rund 250 Kilometer südlich von Peking geboren, wo 3.000 Katholiken beim Boxer-Aufstand ermordet wurden. Im Alter von 14 Jahren trat er in das Kleine Seminar der Diözese und studierte später Theologie an der Fu Jen-Universität. 1948 wurde er zum Priester geweiht. Zwei Jahre nach seiner Priesterweihe wurde er im Jahr 1950 zum Generalvikar der Diözese ernannt.
Neben seiner Tätigkeit als Seelsorger war er bis zur Zeit der Kulturrevolution auch als Arzt im Krankenhaus der Stadt tätig (1966-1976), in deren Rahmen er zur Zwangsarbeit in einem Salzbergwerk verurteilt wurde. Nach seiner Bischofsweihe im Jahr 1981 setzte er sich für die Wiedereröffnung der Schwesternhäuser und des Kleinen Seminars, sowie des Baus von Kirchen ein, und fand nebenbei noch die Zeit, die Geschichte der Diözese niederzuschreiben.
1999 reichte er aus Alters- und Gesundheitsgründen den Antrag auf Rücktritt ein. In seinem Amt folgte ihm Bischof Mattia Chen Xilu nach, der jedoch im Jahr 2002 eine Lähmung erlitt und sich immer noch im Koma befindet. Von den 120 chinesischen Märtyrern, die Papst Johannes Paul II. im Jahr 2002 heiligsprach, kommen fünf aus dem Geburtsort von Bischof Fan, das deshalb in Hebei auch das „Dorf der Heiligen“ genannt wird. Wie Bischof Peter Feng Yin Mao, der Bischofskoadjutor von Jingxian, berichtet beklagte sich Bischof Fan in den Jahren seiner Krankheit, in denen er an das Bett oder den Rollstuhl gefesselt war, nie über sein Schicksal, vielmehr dankte und betete er. Der Bischof, der bis zum letzten Moment geistig wach war, verabschiedete sich auf dem Sterbebett von den Anwesenden mit den Worten, „Gott segne uns“, bevor er die Augen schloss und zum Haus des Vaters zurückkehrte. Nach seinem Tod hielten die Mitglieder der katholischen Gemeinde und die Priester der Diözese bis zu seiner Beisetzung ununterbrochene Totenwache. Die Besetzung fand am 4. März statt. Der Bischof fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof des katholischen Dorfes Qingcaohe. Viele Gläubige, für die Bischof Fan Vater und Hirte, war trauerten um den Verstorbenen, jedoch in der Gewissheit, dass sie nun einen Schutzpatron im Himmel haben. In der Diözese Jingxian leben 25.000 Katholiken. Es gibt 27 Priester, 60 Schwestern, 15 Große Seminaristen und 80 Kleine Seminaristen, 30 Kirchen und 4 Kliniken. (Fidesdienst, 27/03/2006 - 31 Zeilen, 441 Worte)


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