AFRIKA/ANGOLA - Entwicklung und Integration für hunderttausende angolanischer Flüchtlinge stehen am Montag im Mittelpunkt eines Treffens in der angolanischen Hauptstadt

Samstag, 25 März 2006

Luanda (Fidesdienst) - Am 27. März findet in der angolanischen Hauptstadt Luanda ein Treffen statt, bei dem es darum geht, wie die Bedürfnisse hunderttausender ehemaliger angolanischer Flüchtlinge, die nach dem Ende des Bürgerkriegs 2002 in das Land zurückkehrten, in den Entwicklungsprogrammen des Landes berücksichtig werden können. Dies gab das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) in einer kürzliche Verlautbarung bekannt, aus dem hervor geht, dass „die angolanische Regierung erstmal die Integration der ehemaligen Flüchtlinge in ihrer Heimat als ein formelles Ziel anerkennt.“
Die Regierung forderte die Geberländer, die an dem Treffen teilnehmen, auf, in ihre Entwicklungsprogramme Projekte zu integrieren, die zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen in den Heimatregionen der Rückkehrer beizutragen, bei denen es sich vorwiegend um arme Gebiete handelt.
An dem Treffen zur „Initiative einer nachhaltigen Reintegration“ nehmen acht Minister der Regierung, die stellvertretenden Gouverneure der betroffenen Provinzen und die Vertreter von zwanzig Regierungen, darunter insbesondere die wichtigsten Geberländer, teil. Außerdem werden verschiedene Agenturen der Vereinten Nationen sowie die Weltbank, die Afrikanische Entwicklungsbank und die wichtigsten in Angola ansässigen Erdölunternehmen anwesend sein.
Das UNHCR fördert den Wiedereingliederungsprozess der ehemaligen angolanischen Flüchtlinge. Dabei versucht es vor allem die angolanische Regierung und andere Hilfswerke an den Programmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen in der Heimat ehemaliger Flüchtlinge zu beteiligen. Das UNHCR stellt außerdem 10 Millionen Dollar für Hilfsprogramme im Jahr 2006 zur Verfügung, doch da das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen kein Werk der Entwicklungshilfe im eigentlichen Sinn ist, besteht das wesentliche Ziel darin, die Nachhaltigkeit der Projekte durch die Beteiligung anderer Hilfswerke zu fördern.
Im Rahmen der „Initiative der nachhaltigen Reintegration“ unterstützt das UNHCR verschiedene Projekte in Gebieten, in die besonders viele Flüchtlinge zurückkehren, darunter vor allem der Bau von Zentren für Frauen und der Wiederaufbau von Schulen und berufsbildenden Einrichtungen. Nach Schätzungen hielten sich zum Zeitpunkt der Unterzeichnung der Friedensvereinbarungen rund 457.000 angolanischen Flüchtlinge außerhalb des eigenen Landes auf, vor allem in Sambia und in der Demokratischen Republik Kongo. Seither kehrten rund 360.000 Flüchtlinge nach Angola zurück, davon 123.000 mit Hilfe von UNHCR-Transporten, 89.000 mit Unterstützung des Hilfswerks bei der Ankunft in Angola und 149.000 ohne Hilfe der Vereinten Nationen (LM) (Fidesdienst, 25/03/2006 - 35 Zeilen, 365 Worte)


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