EUROPA/ITALIEN - “Um meines Volkes willen, will ich nicht schweigen”: Gedenktag für ermordete Missionare

Freitag, 22 März 2019 märtyrer  


Rom (Fides) – “Um meines Volkes willen, will ich nicht schweigen”, lautet das Bibelzitat (vgl. Js 62,1), das als Motto für den 27. Tag des Betens und Fastens für die als Märtyrer gestorbenen Missionare ausgewählt wurde, der alljährlich am 24, März, dem Todestag von Erzbischof Oscar Arnulfo Romero von San Salvador gefeiert wird. Der Erzbischof wurde am 24. März 1980 ermordet, während er einen Gottesdienst feierte und am 23. Mai 2015 von Papst Franziskus selig gesprochen, der ihn am 14. Oktober 2018 heilig sprach.
"Gott lieben bedeutet, die eigenen Brüder und Schwestern zu lieben, ihre Rechte zu schützen, sich mit ihren Ängsten und Schwierigkeiten zu konfrontieren“, heißt es in den Arbeitshilfen, die „Missio Italia“ für den Gebetstag zur Verfügung stellt –„‘Um meines Volkes willen, werde ich nicht schweigen‘, bedeutet im Einklang mit seinem Glauben zu handeln. Als Christen, missionarische Jünger und Überbringer der Frohbotschaft Jesu dürfen wir angesichts des Bösen nicht schweigen. Dies würde bedeuten, den uns anvertrauten Sendungsauftrag zu verraten. "
Die Initiative wurde 1993 von der damaligen „Jugendmissionsbewegung“ auf den Weg gebracht um an alle Zeugen des Evangeliums zu erinnern, die in verschiedenen Teilen der Welt ermordet wurden. Die Initiative hat sich auch auf viele Ländern ausgeweitet: viele Diözesen, Ordensinstitute und kirchliche Bewegungen erinnern im Rahmen von besonderen Initiativen ihre Missionare und all diejenigen zu erinnern, die ihr Blut für Jesus Christus und sein Evangelium vergossen haben. Papst Franziskus erinnert immer wieder daran, dass "es heute mehr Märtyrer gibt als in den ersten Jahrhunderten des Christentums".
Wie aus den Statistiken des Fidesdienstes hervorgeht, wurden 2018 in aller Welt insgesamt 40 Missionare getötet, fast doppelt so viel wie im Vorjahr (2017 waren es 23). Dabei handelte es sich vorwiegend um Priester: 35. Nachdem in acht aufeinanderfolgenden Jahren, die meisten Missionare in Amerika ermordet wurden, stand 2018 Afrika an erster Stelle in dieser tragischen Rangliste.
"Die Gewalt, die an den geografischen und existenziellen Peripherien unserer Zeit herrscht, beschränkt sich nicht auf die blutigen Konflikte, die an sich schon sehr schwerwiegend sind und die unsere Missionare oft betreffen", so Pater Giulio Albanese, Comboni-Missionar und Leiter des Missio-Magazins in seiner Reflexion zu der Initiative. "Die Morde werden in der Tat immer schmerzhafter aufgrund der Anzahl, der Beweggründe und der Folgen der Phänomene, die Tod und Zerstörung verursachen, von Afrika bis nach Lateinamerika, vom Nahen bis zum Fernen Osten. Man denke nur an die erzwungene Rekrutierung von Kindersoldaten oder jugendliche Selbstmordattentäter, junge Leute, die sich leicht täuschen lassen…. und eine weit verbreitete Resignation in der Bevölkerung, fast als wäre es eine unvermeidliche Katastrophe! Als Getaufte haben wir den Sendungsauftrag erhalten und sollen das befreiende Evangelium Jesu Christi verkünden. Deshalb dürfen wir angesichts der Verbreitung von so viel Bösem nicht schweigen sondern müssen uns die die Lehre des Propheten zu eigen machen: Ich werde nicht schweigen, um meines Volkes willen."
Anlässlich des Tages regt „Missio“ dieses Jahr auch Aufklärungskampagnen in s sozialen Netzwerken an, insbesondere bei Facebook und Instagram.
(SL) (Fides 22/3/2019)


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