AFRIKA/NIGERIA - Volkszählung um weitere zwei Tage verlängert

Samstag, 25 März 2006

Abidjan (Fidesdienst) - Die Volkszählung in Nigeria wurde um zwei weitere Tage verlängert. Dies gab der Staatspräsident Olusegun Obasanjo bekannt, nach dessen Angaben die Nationale Kommission für die Bevölkerung (NPC) um eine solche Verlängerung bat, „damit die Beamten auch die ländlichen Gebiete erfassen können, in denen die Bevölkerung bisher noch nie gezählt wurde“.
Die Volkszählung hatte am 21. März begonnen und sollte bis zum 25. März dauern. Die Bevölkerung wurde gebeten, zu Hause zu belieben, um den für die statistische Erfassung zuständigen Beamten die Arbeit zu erleichtern.
Vielerorts wurde Volkszählung jedoch angefochten und es kam zu Spannungen zwischen der Zentralregierung und den örtlichen Regierungen, zwischen denen es einen gewisser Wettkampf um die zahlenmäßige Überlegenheit gibt, da von den Bevölkerungszahlen die Verteilung der Gewinne aus den Erdölressourcen und die Zahl der Abgeordneten abhängt.
Nach Angaben der lokalen Behörden kamen bei Protesten gegen die Volkszählung in den verschiedenen Teilen des Landes mindestens 82 Menschen ums Leben. Staatspräsident Olusegun Obasanjo rief mehrmals zur Gewaltlosigkeit auf und betonte, dass „es sich bei der Durchführung der Volkszählung nicht um eine politische Frage handelt und deshalb kein Wettbewerb um eine zahlenmäßige Überlegenheit daraus gemacht werden darf“.
Die nigerianischen Bischöfe hatten zum Abschluss ihrer Vollversammlung (vgl. Fidesdienst vom 15. März 2006) alle Bürger des Landes zur Teilnahme an der Volkszählung aufgefordert. (LM) (Fidesdienst, 25/03/2006 - 21 Zeilen, 219 Worte)


Teilen: