ASIEN/SYRIEN - Syrisch-orthodoxer Priester: In Baguz wird auch über die Freilassung von Erzbischof Gregorios Yohanna Ibrahim verhandelt

Freitag, 8 März 2019 mittlerer osten   ostkirchen  

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Baguz (Fides) – Wie der syrisch-orthodoxe Priester Samuel Gümüs bekräftigt, der als Seelsorger die syrisch-orthodoxe Gemeinde in Deutschland betreut, soll der orthodoxe syrische Metropolit von Aleppo, Erzbischof Gregorios Yohanna Ibrahim, von Milizionären des IS in Baghuz in Ostsyrien gefangen gehalten werden und es sollehn Verhandlungen über seine Freilassung stattfinden. Dies erklärt der orthodoxe Geistliche gegenüber der libanesischen Zeitung „al-Akhbar“, die der schiitischen Hisbollah-Partei nahe steht , die vor einigen Tagen auch kurdische Quellen zitierte, nach denen unter den Geiseln des IS in dem letzten noch von Dschihadisten kontrollierten syrischen Gebiet auch der römische Jesuitenpater Paolo Dall'Oglio sein soll (vgl. Fides 3/3/2019).
Pfarrer Samuel Gümüs bezieht sich im Interview mit „al-Akhbar“ auf "Verhandlungen, die derzeit von den demokratischen Kräften Syriens und den Kräften der alliierten Koalition geführt werden", die sich auch um die Freilassung von Bischof Gregorios bemühen. Die libanesische Zeitung betont aber gleichzeitig, dass der Wahrheitsgehalt der Informationen schwer zu prüfen ist und dass es keine offiziellen Stellungnahmen der in der Region operierenden Streitkräfte gibt.
Erzbischof Gregorios Yohanna Ibrahim wurde am 22. April 2013 zusammen mit dem griechisch-orthodoxen Metropoliten von Aleppo Boulos al-Yazigi (der von Pfarrer Gümüs nicht erwähnt wird) in einem Gebiet in der Nähe der türkischen Grenze entführt. Zu der Entführung bekannte sich jedoch keine der am Konflikt beteiligten Milizen. Im August 2017 betonte der Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah in einer vom libanesischen Fernsehen ausgestrahlten Rede, dass er während einer Verhandlungsphase mit einigen Vertretern des IS nach dem Schicksal der beiden Erzbischöfe gefragt habe, wobei diese Nasrallah zufolge nicht im Besitz von nützlichen Informationen in Bezug auf das Verschwinden der Bischöfe waren.
(GV) (Fides 8/3/2019)


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