AFRIKA/D.R. KONGO - Bischöfe: “Neue Regierung muss sich zu einer besseren Regierungsführung verpflichten”

Dienstag, 5 März 2019

Kinshasa (Fides) - "Wir sind zwar mit den Ergebnissen der Wahlen nicht einverstanden, wollen aber mit den Behörden zum Wohl des Landes zusammenarbeiten und fordern sie deshalb auf, Institutionen auf der Grundlage von ethischen Werten zu schaffen, denn nur so können diese wirklich solide und demokratisch sein", heißt es in einer Erklärung, die am Ende der ordentlichen Sitzung des Ständigen Rates der Bischofskonferenz der Demokratischen Republik Kongo (DRC) veröffentlicht wurde..
In dem Dokument mit dem Titel "Die Wahrheit macht euch frei" betonten die Bischöfe erneut, dass "die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen, die von der Unabhängigen Wahlkommission (CENI) veröffentlicht wurden, nicht mit den von unserer Wahlbeobachtern gesammelten Daten übereinstimmen".
Nach den von der Wahlkommission am vergangenen 10. Januar verkündeten und am 19. Januar vom Verfassungsgericht bestätigten Ergebnissen wurde Félix Tshisekedi bei den am 30. Dezember abgehaltenen Wahlen zum Präsidenten gewählt. Dieses Ergebnis wurde jedoch von der Bischofskonferenz auf der Grundlage von Daten von über 40.000 von der Kirche eingesetzten Wahlbeobachtern bezweifelt (vgl. Fides 11/1/2019).
"Angesichts dieser Verdunkelung der Wahrheit sind die meisten Kongolesen frustriert. Das kongolesische Volk zeigte jedoch eine große politische Reife und ebnete den Weg für einen friedlichen Machtwechsel", heißt es in der Erklärung.
"Im Einklang mit ihrer prophetischen Mission wird die Bischofskonferenz niemals aufhören, die Menschen bei ihrem Kampf für die Rechtsstaatlichkeit zu begleiten", so die Bischöfe weiter, die die Politiker auffordern, "nicht verhandelbare Werte" zu respektieren. Dazu gehörten Respekt für die Würde der Person und den Willen der Wähler, Ehrlichkeit, Einheit und nationalem Zusammenhalt, Gerechtigkeit und Frieden. "Aus diesem Grund wird die Bischofskonferenz ihre Bildungsprogramm für Bürger im Vorfeld der Wahl fortsetzen und sich dazu verpflichten, Wahlbeobachter bereit zu stellen, damit Wahlen glaubwürdig sind."
Die Bischöfe appellieren an die "neuen Regierenden“ mit der Bitte „radikal mit den Fehlern früherer Regime zu brechen und konkrete Verpflichtungen für eine bessere Regierungsführung einzugehen". Zu den wichtigsten Problemen, mit denen man sich konfrontieren müsse, gehörten: Achtung der Prinzipien Rechtsstaatlichkeit; Sicherheit, insbesondere in den östlichen Landesteilen, in denen verschiedene bewaffnete Gruppen aktiv sind; Achtung der Menschenrechte; der Kampf gegen die Korruption und die Wiederbelebung der Wirtschaft.
(L.M.) (Fides 5/3/2019)


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