AFRIKA/SÜDSUDAN - Bischöfe: “Friedensabkommen ist unvollständig”

Samstag, 2 März 2019

Juba (Fides) – „Wir sind äußerst beunruhigt, denn trotz des Friedensabkommens kommt es weiterhin zu Gewalt und Zusammenstößen", so die Bischöfe des Südsudan in der Erklärung, die am Ende ihres Treffens in Juba (26. bis 28. September) veröffentlicht wurde.
Die Bischöfe fordern Abkommen über die Lösung des Konflikts im Südsudan (R-ARCSS), das am 12. September in Addis Abeba vom südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir und vom ehemaligen Rebellenführer, dem ehemaligen Vizepräsidenten, Riek Machar unterzeichnet wurde und durch die Vermittlung der IGAD (Intergovernmental Authority on Development) zustande kam, als „Fortschritt“. Das Abkommen sollte den Bürgerkrieg, der im Dezember 2013 ausbrach, beenden. Die Bischöfe sind jedoch der Ansicht, dass die konkrete Situation vor Ort zeige, „dass die Ursachen der Konflikte im Südsudan nicht angegangen werden." Insbesondere das Modell der "Aufteilung der Macht" ermutige die Parteien über Positionen und Machtanteile zu verhandeln, anstatt für das Wohl des Landes zu arbeiten“.
"Außerdem kommt es bei der Umsetzung des Abkommens zu Verspätungen", unterstreichen die Bischöfe und beklagen, dass der offene Konflikt zwar beendet wurde, „das Abkommen über die Einstellung der Feindseligkeiten aber noch nicht in Kraft ist und die beteiligten Parteien weiterhin in Kämpfen oder Kriegsvorbereitungen verwickelt sind“. „Der Wert des Lebens und der Menschenwürde wird vergessen“, so die Bischöfe, „und Menschenrechtsverletzungen werden weiterhin nicht bestraft, darunter Mord, Vergewaltigung, weit verbreitete sexuelle Gewalt, Plünderungen und Besatzung von Land und zivilem Eigentum. Während viel über den Frieden gesprochen wird, entsprechen die konkreten Handlungen nicht den Worten und wir befürchten, dass die verschiedenen Fraktionen eine geheime Agenda verfolgen".
„Wir richten diese Botschaft an alle beteiligten Parteien, einschließlich unserer politischen und militärischen Verantwortlichen, Unterzeichner des Abkommens und nicht unterzeichneten Parteien, unseren Nachbarn in der IGAD, unsere Freunden in der internationalen Gemeinschaft und alle anderen Menschen guten Willens“, so die Bischöfe abschließend, "Wir befürchten, dass die derzeitige, von der IGAD vermittelte Friedensgrundlage unvollkommen ist, weshalb wir alle Akteure und Freunde des Südsudan auffordern, zusammenzuarbeiten und nach einem neuen Modell zu suchen… um ein Friedensabkommen zu erzielen, das über das aktuelle hinausgeht“.
(L.M.) (Fides 2/3/2019)


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