VATIKAN - Kardinal Filoni beim Eucharistischen Kongress in Taiwan: “Eucharistie schenkt Gnade und Begeisterung für die Mission”

Freitag, 1 März 2019 filoni   ortskirchen   eucharistie   missionarische Öffentlichkeitsarbeit  

Chiayi (Fides) – "Dieser Eucharistische Kongress hilft der Kirche in Taiwan, über ihre Mission und ihre Rolle im Kontext der eigenen Realität nachzudenken und mit ihrem Zeugnis und ihrer Treue zu Christus zum Gemeinwohl der Menschen dieses Landes beizutragen", so Kardinal Fernando Filoni, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, bei der Abschlussfeier des IV. Nationalen Eucharistischen Kongresses in Taiwan, dem er als Sonderbeauftragter des Heiligen Vaters Ortszeit am heutigen, Freitag, 1. März, in Chiay vorsteht.
Zu Beginn der Predigt übermittelte der Kardinal die Grüße von Papst Franziskus und befasste sich dann mit dem Begriff "Eucharistischer Kongress". "Der Begriff ‚Kongress‘ erinnert an ein Ereignis von besonderer Bedeutung“, betonte er „und das heutige Ereignis ist eine Zusammenkunft aller Getauften; der Begriff ‚eucharistisch‘ erinnert uns an das ‚Zeichen‘, das die Identität Jesu ausmacht, das er den Jüngern und der entstehenden Kirche hinterlassen wollte, damit die Christen in diesem ‚Zeichen der Identität‘ mit ihm vereint sein sollten und sie sich als finden würden als Familie Gottes in einem ‚neuen Bund‘, offen für alle Männer und Frauen zu jeder Zeit und an jedem Ort, gegründet auf dem Opfer Jesu, der sein Leben für den Vater hingegeben hat".
"Bei diesem Kongress möchten wir“, so der Kardinal weiter, „dass Christus auch zu uns spricht. Insbesondere möchten wir, dass er unser Leben anspricht: als Ehepartnern, die einander nicht verstehen und sich nicht mehr lieben wie früher, als Mütter und Väter, die ernsthafte Probleme mit ihren Kindern …haben, als Kranke, …wenn wir von einer schweren Krankheit betroffen sind, oder wenn wir aus Mangel an Arbeit oder aus anderen Gründen von schwerer Armut betroffen sind, als ältere Menschen oder als solche, die am Ende ihres Lebens angekommen sind, und die Sinn des Lebens noch nicht gefunden haben".
Ein Eucharistischer Kongress ist nicht "nur ein weiteres Event", betonte der Kardinal, sondern "ein großer Moment der Freude über die Gegenwart Jesu und die Begegnung mit Jesus, der in der Eucharistie lebendig ist.“ Mit Bezug auf den ersten Brief des hl. Paulus an die Korinther, in dem der Apostel erzählt, wie Jesus das letzte Abendmahl seines irdischen Lebens gefeiert hat, betonte der Kardinal: "Paulus vervollständigt damit seinen Dienst als Verkünder des Evangeliums. Denn es hätte nicht ausgereicht, nur die Botschaft Jesu zu verkünden sondern es war auch notwendig, der Gemeinde von Korinth die Eucharistie zu hinterlassen, ohne die die Erlösung unvollständig gewesen wäre. Durch ihre missionarische Arbeit bei der Verkündigung des Evangeliums und der Feier der Eucharistie, erlangt die Kirche die Kraft für ihr Zeugnis von Jesus und der Mission unter den Völkern. Die Eucharistie, die tägliche Erinnerung der Kirche an Jesus, schenkt Gnade und Begeisterung für die Mission. "
Zur Bedeutung der Missionsarbeit betonte der Kardinal: In Taiwan, „wo die Kirche trotz vieler Jahre der Evangelisierung und vieler Einrichtungen im Sozial- und Bildungswesen eine kleine Realität ist“, sei diese immer noch notwendig ist. „Die Evangelisierung darf nicht nur an Missionare delegiert werde“, erklärte der Kardinal, „sie muss jeden einbeziehen: Bischöfe, Priester, Ordensleute, Ordensleute, Laien, Familien und sogar Kinder, als Missionare unter ihren Altersgenossen. Wenn die Missionstätigkeit aus der Eucharistie gespeist wird, macht sie das Evangelium fruchtbar; sie ist vielmehr die Quelle der Evangelisierung. Mission, also die Verkündigung Jesu unter allen Menschen, ist keine Option im Leben der Kirche, sondern ein wesentlicher Bestandteil davon, weil eine Kirche ohne missionarische Impulse steril bleibt.
Mit Bezug auf die missionarische Lehre von Papst Franziskus betonte der Kardinal, dass "die Kirche heute mehr denn je den Auftrag des auferstandenen Jesus erfüllen will, allen Völkern das Evangelium zu bringen". "Aus dem Evangelium und der Eucharistie entsteht Brüderlichkeit und als neue Herausforderung des Christentums unter den Völkern", fuhr er fort, „Die Kirche möchte mit ihrer Botschaft und ihren Werten einen tiefgreifenden Beitrag zur Herausforderung der Brüderlichkeit unter den Völkern leisten... Jenseits der existenziellen und geographischen Grenzen, die von Sprachen und von Menschen verfolgt werden, wird die Brüderlichkeit zu einem Geschenk Gottes an die Menschheit".
(SL) (Fides 1/3/2019)


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