AMERIKA/KOLUMBIEN - Bischöfe wünschen Aussöhnung und Frieden, Bereitschaft zur Korruptionsbekämpfung und Mut zur Hoffnung

Mittwoch, 13 Februar 2019 frieden   aussöhnung   terrorismus   zivilgesellschaft   politik   soziale lage   armut   auswanderung   bischofskonferenzen  

Bogotà (Fides) – Am Ende ihrer Vollversammlung (vgl. Fides 4/2/2019) veröffentlichten die kolumbianischen Bischöfe eine Botschaft an das Volk Gottes, in der sie an die Notwendigkeit der "Beharrlichkeit beim Aufbau von Versöhnung und Frieden" erinnern. Aus diesem Grund sei es erforderlich, „eine Kultur der Begegnung anzunehmen, die es uns erlaubt, uns allen Kolumbianern zu öffnen, Unterschiede zu akzeptieren und Hass und Rache auszuschalten". Diese Begegnungskultur, so die Bischöfe, beruhe auf dem Respekt vor dem Leben, vor jedem Leben und auf der Ablehnung einer Herrschaft des Todes, die sich im Terrorismus und in den verschiedenen Formen der Gewalt ausdrücke.
"Wir laden die ELN-Guerilla zu einer ernsthaften Reflexion über die eigenen schwerwiegenden Taten ein, mit denen er das kolumbianische Volk tief verwundet und vor allem den Horizont des Vertrauens und des Friedens gebrochen wurde“, so die Bischöfe weiter. Deshalb rufen wir die Guerillakämpfer auf, ihren Willen zum Frieden unter Beweis zu stellen, ihre Waffen niederzulegen, den Weg der Gewalt zu verlassen und sich dem Kampf für einen echten Frieden anzuschließen. Illegale bewaffneten Organisationen sollen, "auf die Stimme des kolumbianischen Volkes hören, sich der allgemeinen Ablehnung seitens der Gesellschaft… bewusst zu werden und ihre kriminellen Handlungen aufgeben“.
Die Bischöfe fordern die Regierung auf, ihre Bemühungen fortzusetzen, um alle lebendigen Kräfte des Landes zu bündeln, "um eine ganzheitliche Friedenspolitik zu definieren und umzusetzen" und "zu einer politischen Lösung des bewaffneten Konflikts zu gelangen“. "Frieden ist ein Recht und eine Verpflichtung aller", bekräftigen sie.
Zum Thema Korruptionsbekämpfung betonten die Bischöfe: "Korruption hat sich in unserer Kultur verankert. Sie hat das politische, wirtschaftliche und soziale Leben unserer Nation beeinflusst und wir akzeptieren sie heute passiv. Sie konnte sich somit zu einer der größten Geißeln entwickeln, die den Fortschritt verhindert und das Vertrauen in die Institutionen zerstört“. Das kolumbianische Volk, das sich bereits auf verschiedene Weise gegen Korruption ausgesprochen habe, habe in diesem Jahr dank der Wahlen die Möglichkeit, "im Kampf gegen den Krebs der Korruption voranzukommen und gemeinsam das Gemeinwohl aufzubauen".
Schließlich wünschen sich die Bischöfe Gleichheit und Solidarität im Zeichen eines sozialen Wandels. „In der Treue zur Geschichte des Engagements vieler kolumbianischer Institutionen, einschließlich der Kirche, in Werken der menschlichen Förderung“ unterstreichen die Bischöfe die Notwendigkeit, "das Engagement und die Solidarität gegenüber den Armen, den Randgruppen und den Migranten fortzusetzen“. „Es ist an der Zeit, mehr zu unternehmen, um die Ungleichheiten zwischen den Brüdern und Schwestern derselben Nation zu überwinden, und auch die "zum Himmel schreiende Situation der venezolanischen Brüder in unserem Land fordert uns zu einer besonderen Solidarität auf", so die Bischöfe weiter, die das gesamte kolumbianische Volk einladen, "die Hoffnung nicht aufzugeben" und das Gebet zu intensivieren, „mit der Gewissheit, dass in Christus Hoffnung ist“.
(SL) (Fides 13/2/2019)


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