AFRIKA/GUINEA - Tausende Flüchtlinge aus Liberia möchten in den Flüchtlingslagern des Landes bleiben

Donnerstag, 23 März 2006

Conakry (Fidesdienst) - Wie aus einem Bericht der Nachrichtenagentur der Vereinten Nationen IRIN hervorgeht haben tausende Flüchtlinge aus Liberia, die in Flüchtlingslagern Süden von Guinea leben, nicht die Absicht, in ihre Heimat zurückzukehren, obschon der Krieg in ihrem Land seit über zwei Jahren beendet wurde.
In den Camps selbst wird den Flüchtlingen unter anderem auf Werbeplakaten geraten, sich um Asyl in den Vereinigten Staaten zu bewerben. Unterdessen haben die Geberländer unter Leitung der Vereinigten Staaten die Absicht geäußert, die finanzielle Unterstützung der Flüchtlinge und die Verteilung von Lebensmitteln bis zum 31. Dezember 2006 einzustellen. Die meisten Bewohner der Flüchtlingslager in Lainé haben Liberia bereits 1990 verlassen und zunächst in Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste) Zuflucht gesucht. Nachdem auch in diesem Land ein Bürgerkrieg ausbrach sahen sie sich zur Flucht nach Guinea gezwungen.
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) gab bekannt, dass rund 35.000 Flüchtlinge aus Liberia, die in fünf Camps in Guinea leben, bis Ende des Jahres das Land verlassen müssen. An der Grenze zu Liberia begann nach dem 14jährigen Bürgerkrieg der Wiederaufbau. Über 2.000 Flüchtlinge kehrten im Januar dieses Jahres in ihre Heimat zurück.
Die Hilfswerke der Vereinten Nationen tendieren im Allgemeinen dazu die Situation nicht zu dramatisch zu schildern und erinnern aan vergangene Erfolge, wie das Entwaffnungsprogramm der Vereinten Nationen, in dessen Rahmen rund 100.000 ehemalige Kämpfer ihre Waffen abgaben. Außerdem habe sich die Situation auch dank der Stationierung von über 15.000 Blauhelmen im ganzen Land stabilisiert. Gleichsam sollen die Flüchtlinge auch durch eine Reduzierung der Lebensmittelhilfen im Laufe des Jahres zur Rückkehr in die Heimat bewegt werden. Bei den Flüchtlingen, die eine solche Rückkehr ablehnen handelt es sich vor allem um Mitglieder des Mandé-Volkes aus dem Verwaltungsbezirk Nimba. 1990 hatten das Volk der Gio und der Mano, die ebenfalls in der Grafschaft Nimba angesiedelt sind gegen die Regierung rebelliert, die das Mandé-Volk zu begünstigen schien. Als Charles Taylor zur Rebellion aufrief, waren das Volk der Gio und der Mano sofort bereit, daran teilzunehmen, während die Angehörigen des Mandé-Volkes es vorzogen, das Land zu verlassen. Zahlreiche Dörfer und Ortschaften des Bezirks Nimba, in denen ursprüngliche Mitglieder des Mandé-Volkes angesiedelt waren, werden heute von Gio und Mano bewohnt. (LM) (Fidesdienst, 23/03/2006 - 31 Zeilen, 367 Worte)


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