AMERIKA/KOLUMBIEN - Bischöfe erörtern soziale Dimension der Verkündigung des Evangeliums

Montag, 4 Februar 2019 ortskirchen   terrorismus   frieden   soziale lage  

Bogotà (Fides) –Seit dem heutigen 3. Februar tagen die kolumbianischen Bischöfe im Rahmen ihrer Vollversammlung. Auf der Tagesordnung steht die soziale Dimension der Evangelisierung. Der Generalsekretär der Bischofskonferenz und von Medellin, Elkin Álvarez Botero, erklärt in einer von der Bischofskonferenz veröffentlichen Verlautbarung: "Es geht um die Wiederaufnahme der christlichen Botschaft, die uns einlädt, mit unserem Glauben auf die gesellschaftlichen Bereiche des menschlichen Lebens einzuwirken, wenn es um die Förderung von Wohlergehen und das Gemeinwohl der Völker geht“. Der Bischof betont, dass das Leben des Christen deshalb nicht nur spiritueller Natur sei, sondern der Glaube und die christliche Nächstenliebe auch durch konkrete Handlungen zum Ausdruck gebracht werden müssen, die einem gesellschaftlichen Wandel beitragen. Die Versammlung endet am 11. Februar.
Das Land ist immer steht immer noch unter dem Eindruck des Anschlags auf die „General Santander“-Polizeischule in Bogotá, bei dem am 17. Januar insgesamt 21 Menschen starben und weitere 70 verletzt wurden (vgl. Fides 18/1/2019). Es war der schlimmste Sprengstoffanschlag in der Hauptstadt der letzten zehn Jahre auf einen Ort, an dem junge Menschen sich seit mehr als einem halben Jahrhundert des Konflikts auf den Dienst des Friedens in ihrem Land vorbereiten wollen. Unmittelbar nach dem Anschlag hatte der Vorsitzende der Bischofskonferenz Erzbischof Oscar Urbina Ortega von Villavicencio erklärt man lehne jede Form von Terrorismus und Gewalt ab und bekräftigt „Wir werden uns weiter um Frieden durch Dialog, Versöhnung und soziale Gerechtigkeit bemühen“.
Zu dem Terrorakt bekannte sich die marxistische Nationalen Befreiungsarmee (ELN). Nach dem Angriff auf die Polizeischule brach die Regierung von Präsident Ivan Duque die seit Monaten in Kuba anstehenden Friedensverhandlungen mit der Guerillabewegung endgültig abgebrochen. Unterdessen bestätigen aktuelle Daten zum Jahr 2018, dass insgesamt 172 Menschenrechtsaktivisten in Kolumbien ermordet wurden und dokumentieren damit einen erheblicher Anstieg seit der Unterzeichnung des Friedensabkommen mit der FARC.
(SL) (Fides 4/2/2019)


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