AFRIKA /SAMBIA - Verheerende Zustände in Gefängnissen: Caritas hilft Insassen

Samstag, 2 Februar 2019 häftlinge   caritas   entwicklung   menschenrechte  

Lusaka (Fides) - Im Zeichen einer möglichen Reintegration und Besserung eine Zukunft für Gefangene schaffen will ein Projekt das Caritas Sambia in Zusammenarbeit mit Celim, einer seit Jahren im Land tätigen italienischen NGO, zur Unterstützung der sambischen Gefangenen auf den Weg brachte.
Nach einem Ranking der US-Zeitschrift "Forbes" ist das Gefängnissystem in Sambia das schlechteste in Afrika. Insassen müssen in sehr kleinen und überbelegten Zellen leben. Auf einem Raum der für rund achttausend Gefangene ausgelegt ist, sind 25.000 untergebracht. Weltweit leben nur die Gefangenen in Haiti, auf den Philippinen und in Salvador in noch schlechteren Verhältnissen.
"In sambischen Gefängnissen“, so Lara Viganò von Celim, „sterben Insassen an Mangel an Wasser, Nahrungsmitteln und Versorgung: Grundlegende medizinische Dienstleistungen fehlen, Infrastrukturen sind unzureichend oder nicht funktionierend und Medikamente sind knapp. Insbesondere werden die besonderen Bedürfnisse von Frauen und Kindern nicht ausreichend berücksichtigt. Schwangere erhalten keine Behandlungen oder zusätzliche Nährstoffe, die ihrem Zustand angemessen sind, und die Kinder der Insassen sind gezwungen, die Mahlzeiten mit ihren Müttern zu teilen. Das Strafvollzugssystem von Sambia versucht, sich zu verändern, indem es sich auf Rehabilitation konzentriert und nicht auf Bestrafung, da die Wiederholungsrate hoch ist (30%). Aber die Mittel sind knapp".
Das in Zusammenarbeit mit Caritas Sambia initiierte Projekt konzentriert sich hauptsächlich auf die Ausbildung. In den sieben Gefängnissen, in denen die Caritas Sambia tätig ist, wurden Berufsausbildungskurse für Insassen (Elektriker, Schreiner, Mechaniker usw.) organisiert, die es ihnen ermöglichen, berufliche Qualifizierungsprüfungen abzulegen. Die Grundidee besteht darin, gemeinsam mit ihnen die Fähigkeiten aufzubauen, die für sie nach der Entlassung aus dem Gefängnis nützlich sein können. In diesem Zusammenhang werden im Rahmen des Projekts auch Gemüsegärten angelegt, die einen doppelten Nutzen haben: sie bietet die Möglichkeit, das Handwerk des Landwirts zu erlernen und liefern frisches Gemüse für eine abwechslungsreiche Ernährung der Gefangenen.
"Das besondere Augenmerk für die Gesundheit“, betont Lara Viganò „ist einer der herausragenden Punkte des Projekts. Im Laufe der Jahre haben wir versucht, auf die hygienischen Bedingungen der Häftlinge und insbesondere der weiblichen Häftlinge und ihrer Kinder zu achten. Im Gefängnis von Mazabuka, das sich in einem sehr schlechten Zustand befand, bauten wir eine Klinik und organisierten Gesundheitstrainings. Ziel ist es, die ständige Anwesenheit einer medizinisch Ausgebildeten Person zu gewährleisten, die in Notfallsituationen aber auch bei einfacheren Erkrankungen helfen kann."
Das 2016 begonnene Projekt wird 2019 mit zwei ehrgeizigen Zielen fortgesetzt. "In dem neuen Modul, das wir entwickelt haben“, so Lara Viganò, werden wir uns auf die wirtschaftliche und soziale Reintegration konzentrieren. Wir werden Zentren schaffen, in denen nach der Wiedererlangung der Freiheit Gruppen ehemaliger Häftlinge in kleinen Handwerksbetrieben zusammenarbeiten können. Zweitens werden wir uns für die Versöhnung einsetzen, die Zusammenführung der Gefangenen mit ihren Familien und den Opfern fördern und dabei Beratung anbieten. Wir sind davon überzeugt, dass eine Reintegration nicht nur möglich, sondern auch eine Pflicht ist und dass diese Menschen ihrem Land noch viel geben können."
(EC) (Fides 2/2/2019)


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