OZEANIEN/AUSTRALIEN - Bischöfe: “Gefährdete Menschen müssen Priorität im Wahlkampf sein”

Freitag, 1 Februar 2019 politik   menschenrechte   armut   migranten  

Sydney (Fides) - "Bereits in den vergangenen Jahren hat der „Australian Catholic Social Justice Council“ im Vorfeld der Wahlen Flugblätter vorbereitet, die sich mit wichtigen Fragen der sozialen Gerechtigkeit befassen und Fragen enthalten, mit denen alle Kandidaten konfrontiert werden sollten. Bei einem erneuten Ansehen dieser Flugblätter ist es nur allzu zu offensichtlich, dass die aufgeworfenen Fragen nicht angemessen behandelt wurden. Viele der in den letzten 15 Jahren angesprochenen Probleme sollten den Kandidaten der nächsten Wahlen erneut gestellt werden", so die Kommission für soziale Gerechtigkeit der Australischen Bischofskonferenz (ACSJC), mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen, die in Australien notwendig wurden, nachdem Ex-Premier Malcom Turnbull im August 2018 ein Misstrauensvotum verloren hatte und durch Wirtschaftsminister Scott Morrison abgelöst wurde.
In ihrer Verlautbarung stellt die Kommission fest: "Wir gehören zu den zahlreichen kirchlichen und sozialen Organisationen, die sich für die am stärksten gefährdeten Gruppen einsetzen: Ihre Lebensumstände werden im Wahlkampf selten als wichtige politische Priorität betrachtet". Die Themen, auf die sich die Verlautbarung konzentriert, lassen sich in vier großen Bereichen zusammenfassen: Gerechtigkeit für indigene Völker; Gerechtigkeit für Asylbewerber; die Situation der Armen; besonderes Augenmerk für den Erhalt der Schöpfung.
Die Erklärung erinnert auch an die Botschaft des Papstes zum Weltfriedenstag am 1. Januar: Nächstenliebe und alle menschlichen Tugenden – ‚Respekt vor dem Leben, Freiheit und Würde der Menschen‘ seien die Grundlage der Politik im Dienste der Menschenrechte und des Friedens. Nach Ansicht des Papstes sollte jeder Politiker mit bestimmten Tugenden ausgestattet sein, die es ihm ermöglichen, zum Wohle aller zu arbeiten und zwar im Zeichen von Gerechtigkeit, Gleichheit, gegenseitigem Respekt, Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Treue. Die Arbeit des Politikers müsse gegenseitige Verpflichtungen fördern und dabei die Achtung der Menschenrechte und den Aufbau von Vertrauensverhältnissen jetzt und für zukünftige Generationen gewährleistet.
"Unsere Arbeit für Gerechtigkeit, Entwicklung und Frieden drängt uns dazu, uns eine Welt vorzustellen, in der die Spaltungen und daraus resultierende Unterdrückung, Armut und Konflikte einer integrale Entwicklung eines jeden Menschen weichen, so das Gemeinschaftssinn und Sorge für unsere Umwelt entstehen. In unserem Land gewinnt dieses Engagement vor allem im Wahljahr an Bedeutung ".
(LF) (Fides 1/2/2019)


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