AFRIKA - Stigmatisierung und Ausgrenzung von Leprakranken nehmen ab: „Verdienst der Missionare“

Freitag, 25 Januar 2019

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Kara (Fides) – "Auch wenn in einigen Ländern, wie Madagaskar, Nigeria, Kongo, dem Südsudan und Burkina Faso, Lepra immer noch verbreitet ist, nehmen Stigmatisierung und Ausgrenzung ab", so Pater Donald Zagore (SMA) in Togo anlässlich des 66. Weltlepratages am kommenden 27. Januar. Der Missionar fährt fort: "Heute besteht Anlass, sich an das Engagement der Kirche im Allgemeinen und der Missionare im Besonderen im Kampf gegen die Ausrottung der Lepra einerseits und andererseits gegen die Stigmatisierung und Ausgrenzung von Männern und Frauen zu erinnern, die in Afrika an Lepra leiden ".
Alle zwei Minuten infiziert sich weltweit eine Person mit dem Hansen-Virus. Laut der von der Weltgesundheitsorganisation im Jahr 2017 veröffentlichten Daten zur Lepra in der Welt hat die Krankheit ihre höchste Konzentration in 14 Ländern, auf die allein 95% der neuen Fälle entfallen. Indien ist mit 135.485 Fällen das am stärksten betroffene Land, gefolgt von Brasilien mit 25.218 Fällen und Indonesien mit 16.826 Fällen. 2016 wurden in Europa 32 neue Infektionsfälle registriert.
„Lange Zeit mussten Leprakranke in Afrika auf der eigenen Haut ein zweifaches Leiden ertragen. Zum einen der körperliche Erkrankung einer Leprainfektion und zum anderen die moralische und psychologische Belastung, weil sie wegen Krankheit aus der Gemeinschaft ausgeschlossen waren", so der Missionar.
"Die erfolgreiche Bekämpfung der Stigmatisierung der Kranken, die in der Vergangenheit von der Gesellschaft abgelehnt wurden, ist einer der größten Verdienste der kirchlichen Evangelisierungsarbeit in Afrika", fährt der Priester fort. "Das bedingungslose Engagement der Missionare, die oft ihr Leben riskierten, wenn sie unter Leprakranken lebten, hat viele Afrikaner auf die Notwendigkeit eines kulturellen Wandels aufmerksam gemacht, der das Bewusstsein verändert. Das Zeugnis der Missionare bleibt eine wahre Quelle der Evangelisierung für Leprakranke. Durch die Missionare ist das Licht des Evangeliums in die afrikanische Kultur eingedrungen und hat die Herzen verändert", fügt er hinzu.
"Heute muss der Kampf gegen Ausgrenzung und Stigmatisierung auf andere Bereiche unserer afrikanischen Kultur ausgedehnt werden, zum Beispiel auf den Tribalismus, der bis heute eine schwere Krankheit ist, die wir mit Lepra vergleichen können", so der Missionar abschließend.
(DZ/AP) (Fides 25/1/2019)


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