AFRIKA/ÄTHIOPIEN - „Rund elf Millionen Menschen sind durch die Dürrekatastrophe im Horn von Afrika gefährdet“, warnt der Verein für Freiwillige Internationale Entwicklungszusammenarbeit

Donnerstag, 23 März 2006

Addis Abeba (Fidesdienst) - „Elf Millionen Menschen sind im Horn von Afrika und insbesondere in den äthiopischen Regionen Somali Region und Oromiya durch die lang anhaltende Dürreperiode in der Region gefährdet“ schrieben Martina Venzo und Carlotta Carpi von dem mit den Salesianern von Don Bosco assoziierten Verein für Freiwillige Internationale Entwicklungszusammenarbeit (VIS) aus Addis Abeba. „Zu einer solchen Notlage kam es, weil mehrere Trockenzeiten aufeinander folgten, die herbstliche Regenzeit ausblieb und viele Tiere aus den angrenzenden Regionen vor der Dürre flüchteten, so dass sich die Lebensbedingungen der Menschen extrem verschlechterten. Auf dieser Situation, in der sich die Menschen kurz vor einer Hungersnot befinden, und die zu Massenbewegungen von Menschen und Tieren führt, reagieren die internationalen Organisationen nur sehr langsam und mit Mitteln, die weit unter den tatsächlichen Bedürfnissen liegen.
Der Verein für Freiwillige Internationale Entwicklungszusammenarbeit unterstützt in Devalle den Bau einer von der Bevölkerung lange gewünschten Grundschule, die einzige in einem Umkreis von vielen Kilometern, für rund 400 Kinder im Alter zwischen 5 und 15 Jahren.
Devalle liegt rund zwei Autostunden von Jijiga, der Hauptstadt der Somali Region entfernt, in einer Region, die mehrheitlich von Muslimen bewohnt ist, bei denen es sich vorwiegend um Viehhirten handelt; hier führt die Dürre abgesehen von der geringen Ernte auch zu einem raschen Rückgang der Lebensmittelvorräte und Viehbestände und, was noch schlimmer ist, zu einer Zunahme der Epidemien und der Sterblichkeit bei Kindern im Alter unter 5 Jahren, die eine schwere Hungersnot nicht überleben. In der Region prüfen die Mitarbeiter des VIS derzeit auch die Möglichkeit des Baus von fünf Brunnen, die zum Teil mit Mitteln der Italienischen Bischofskonferenz finanziert werden sollen.
Unterdessen werden in Harwa, einer extrem armen Region an der Grenze zu Somalia rund 100 Kilometer von Jijiga entfernt auf Bitte des dortigen Ältestenrates Lebensmittelrationen, Decken und Bekleidung unter der Bevölkerung verteilt. (LM) (Fidesdienst, 23/03/2006 - 27 Zeilen, 318 Worte)


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