ASIEN/PAKISTAN - Oberstes Gericht bestätigt zivile Gültigkeit christlicher Eheschließungen

Mittwoch, 23 Januar 2019 religiöse minderheiten   christentum   menschenrechte   ehe  

Islamabad (Fides) - Der Oberste Gerichtshof von Pakistan erkennt den Wert und die zivilen Auswirkungen der christlichen Eheschließung an. Das Gericht wies die "National Database and Registration Authority" (NADRA) von Pakistan und der Provinz Punjab an, die offizielle Registrierung von Ehen, die von christlichen Bürgern in Kirchen geschlossen wurden, zu registrieren.
Die Entscheidung wurde von Christen in Pakistan begrüßt. "Diese Bestimmung der Heiratsregistrierung bestand bereits vor 2013", so Kashif Aslam, Koordinator des Programms der Nationalen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden (NCJP). Und er fügt hinzu: "Lokale Regierungen hatten es zusammen mit einem Paket anderer Maßnahmen ausgesetzt, aber jetzt wurde es vom Obersten Gerichtshof wiederhergestellt. Die Registrierung von christlichen Ehen wird dazu beitragen, die Daten von Ehen in christlichen Gemeinden zu vervollständigen.
Die Anordnung des Obersten Gerichtshofs geht auf einen Berufungsantrag von Pastor Shahid Meraj, Dekan der Auferstehungskirche in Lahore, zurück. "Die Berufungsklage wurde im Jahr 2018 eingeleitet, weil es als scherwiegend angesehen wurde, dass nach christlichem Ritus geschlossene e Ehen keinen legalen und zivilen Wert hatten", betont Pastor Shahid Meraj.
Der anglikanische Bischof Alexander John Malik, Oberhaupt der "Anglikanischen Kirche von Pakistan" in Lahore, sagte bei der Verhandlung: "Nach dem ‘Christian Marriage Act’ von 1872 werden in der Kirche geschlossene Ehen, wurden die Ehe in das Register eingetragen war, an die Generalkanzlei für Geburten, Todesfälle und Ehen weitergegeben. Dieser Prozess verlief über viele Jahre ohne Probleme. Nachdem jedoch die Unionsräte auf Provinzebene eingerichtet worden waren, wurden die Aufzeichnungen über Geburten, Todesfälle und Ehen weiterhin an die diese Räte weitergegeben, die jedoch damit begann, christliche Ehen zu nicht mehr zur registrieren.
Der Vorsitzende des Obersten Gerichtshofs von Pakistan, Mian Saqib Nisar, bestätigt in seinem Urteil vom 16. Januar 2019 die Gültigkeit und die zivilen Auswirkungen christlicher Ehen. In einem 17-seitigen Dokument weist der Oberste Gerichtshof die Unionsräten an, christliche Ehen zu registrieren, und die NADRA wurde angewiesen, Heiratsurkunden gemäß dem Gesetz auszustellen. Der Oberste Gerichtshof hat weist dabei auch die Provinzregierungen an, die notwendigen Normen zu erlassen und die Satzungsbestimmungen der Räte zu ändern und dabei die neuen Bestimmungen zu berücksichtigen.
"Es ist ein sehr guter Schritt des Obersten Gerichtshofs, aber es wird lange dauern, das Urteil vollständig umzusetzen", kommentiert Pfarrer Mario Rodrigues, Rektor der St. Patrick's-Kathedrale in Karachi.
Pastor Adeel Patras, Vizepräsident von ‘Jesus Life TV’, erklärt: "Die Christen von Punjab haben für Gerechtigkeit gekämpft, ich begrüße das Urteil des Gerichtshofs, die schließlich zum Wohl der Christen in Pakistan verkündet wurde."
(AG) (Fides 23/1/2019)


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