AMERIKA/EL SALVADOR - Erzbischof von San Salvador warnt vor Privatisierung des Wassers und ungerechten Steuer- und Rentensystemen

Montag, 14 Januar 2019 menschenrechte   frieden   wahlen   politik  

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San Salvador (Fides) – Erzbischof José Luis Escobar von San Salvador forderte die Salvadorianer auf, an den Präsidentschaftswahlen am 3. Februar verantwortungsbewusst teilzunehmen. "Sehr bald wird es Wahlen geben, und wir müssen bedenken, dass das verantwortungsbewusste Wählen ein Recht und eine Pflicht eines jeden Bürgers ist", so Erzbischof Escobar am gestrigen, Sonntag, 13. Januar, in seiner Predigt. Der Gottesdienst anlässlich des 52. Weltfriedenstags stand diesem Sonntag unter dem Motto "Gute Politik steht im Dienste des Friedens" und wurde vom Apostolischen Nuntius, Erzbischof Santo Rocco Gangemi zelebriert, wobei alle Bischöfe des Landes konzelebrierten.
Am 3. Februar sind etwas mehr als fünf Millionen wahlberechtigte Salvadorianer zur Wahl des Präsidenten und des Vizepräsidenten aufgerufen, die vom 1. Juni 2019 bis zum 31. Mai 2024 in El Salvador regieren wird. Der Erzbischof forderte alle auf für Kandidaten zu stimmen, „die legitimen Interessen der Menschen am besten vertreten".
Erzbischof Escobar Alas nutzte auch die Gelegenheit, um lokale Beamte dazu aufzurufen, "für den Frieden zu arbeiten", indem sie sich "mit Gerechtigkeit für das Gemeinwohl" einsetzen und jeden Versuch der Privatisierung von Wasser zu vermeiden. Dies sei eines der ernstesten Probleme in der Realität in El Salvador. "In einer demokratischen Gesellschaft kann Wasser nicht zum Wohle der Wenigen und zum Nachteil der Armen privatisiert werden. Das ist undenkbar", betonte er nachdrücklich. Erzbischof Escobar Alas kritisierte auch die Steuerpolitik in El Salvador, wo das Steuersystem seiner Meinung nach "diejenigen begünstigt, die mehr haben, Steuerhinterziehung und -umgehung zulassen oder sogar Straffreiheit gewährt". "Es ist nicht richtig“ - wiederholte er mehrmals -, „vor allem die Armen mit mehr, mit vielen Steuern zu belasten“.
Der Erzbischof prangerte auch die Ungerechtigkeit des Rentensystems an, in dem private Unternehmen "Millionengewinne" erzielen können und einzelne Beitragszahler "Verluste" erleiden und "dazu bestimmt sind, ihren Lebensabend in Armut zu beenden".
(CE) (Fides, 14/01/2019)


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