AFRIKA/CONGO RD - Bischöfe zur Kritik an kirchlichen Wahlbeobachtern: “Die Bevölkerung will die Wahrheit“

Dienstag, 8 Januar 2019 wahlen   bischöfe  

Kinshasa (Fides) - "Es sind Unregelmäßigkeiten, die die Bevölkerung am meisten irritieren, und die schwerwiegendsten, die das kongolesische Volk zum Aufstand führen könnten, wären die Veröffentlichung von vorläufigen Ergebnissen, die nicht der Wahrheit entsprechen. Wenn es zu einem Aufstand der Bevölkerung kommt, wird die Verantwortung dafür bei der Unabhängigen Nationalen Wahlkommission liegen", warnte der Vorsitzende der Kongolesischen Bischofskonferenz (Congolese National Episcopal Conference, CENCO), Erzbischof Marcel Utembi Tapa von Kisangani in einem Kommentar zur Kritik am vorläufigen Bericht der Wahlbeobachtungsmission der Bischofskonferenz (MOE-JPC/CENCO) zu den Präsidentschafts- und politischen Wahlen vom 30. Dezember 2018.
"Der Inhalt dieses Berichts war Gegenstand von Kritik und Meinungsverschiedenheiten", so CENCO. "Manche haben dies böswillig genutzt, um die Bischöfe der CENCO und ihren Generalsekretär Don Donatien Nshole zu diskreditieren und zu beleidigen. Andere dagegen fanden ihn wiederum beruhigend für die Bevölkerung".
Der Bericht der Beobachter der bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden wurde am 3. Januar vorgelegt. Die kirchlichen Beobachter stellten dem Bericht fest, „dass die aus den Protokollen der Wahllokale stammenden Daten eindeutig die Wahl eines Kandidaten als Präsident der Republik belegen. Dabei ist es Sache der CENI, als demokratiefördernde Institution die Wahlergebnisse im Bewusstsein der eigenen Verantwortung auf der Grundlage von Wahrheit und Gerechtigkeit zu veröffentlichen. "
Der Vorsitzende der CENI, Corneille Nangaa, forderte unterdessen in einem Schreiben an die Bischöfe ein formelles Dementi des Berichts, "weil er vor der Veröffentlichung der Unabhängigen Nationalen Wahlkommission Tendenzen und vorläufige Ergebnisse heraus gegeben hatte".
"Wir können nicht dementieren, was richtig ist. Der Bericht enthält die Wahrheit“, lautet die Antwort so Erzbischof Utembi Tapa.
Der Präsident der CENCO bekräftigte in diesem Zusammenhang auch, dass es der einzige Wunsch der Kirche eine wahrhaft demokratische Demokratische Republik Kongo sei. "CENCO ist im Demokratisierungsprozess des Landes präsent. Die Begleitung der Wahlen mit vorbereiteten Beobachtern ergibt sich aus der Pflicht, das Land auf dem Weg zur vollständigen Verwirklichung des demokratischen Ideals zu begleiten", so Utembi.
(L.M.) (Fides 8/1/2018)


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