AFRIKA/ÄGYPTEN - Imam der Al Azhar-Universität nimmt an der Einweihung der neuen Kathedrale im Verwaltungsviertel von Kairo teil

Montag, 7 Januar 2019 mittlerer osten   ostkirchen   islam   sektierertum   dialog   politik  

CoptsToday

Kairo (Fides) – Eine vom Großimam Ahmed al Tayyb angeführte Delegation der sunnitischen Al-Azhar Universität nahm zusammen mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al Sisi an der Einweihung der neuen koptischen Kathedrale und der kürzlich fertig gestellten Großen Moschee im neuen Verwaltungsviertel in Kairo teil. Die offiziellen Einweihungszeremonie, die am Sonntag, dem 6. Januar, am Vorabend der koptischen Weihnachtsfeierlichkeiten stattfanden, wurden von der ägyptischen politischen Führung als ein Moment von großem symbolischen Wert gewollt, um das Image eines Landes zu erneuern, das auf dem Zusammenleben verschiedener Glaubensgemeinschaften und religiöser Identitäten beruht, die gemeinsam Terrorismus und Sektierertum ablehnen, da diese die politische und soziale Stabilität des Landes gefährden. An der Einweihung der Großen Moschee nahmen auch der palästinensische Präsident Mahmud Abbas und der Anführer der Arabischen Liga, Ahmed Aboul Gheit, teil.
Gegenüber ägyptischen Medien betonte al Tayyib unter anderem, dass die meisten koptischen Kirchen gebaut wurden, nachdem der Islam sich bereits in Ägypten ausgebreitet hatte, und allein diese Tatsache ausreiche, um die Fatwa zu dementieren, die von islamischen Exponenten ausgesprochen wurde, die den Bau von Kirchen in von Muslimen bewohnten Regionen als falsch und irreführend verurteilen. Die ägyptischen Medien hoben in ihren Berichten auch hervor, dass bei den Zeremonien zur Einweihung der Großen Moschee mit Tawadros II. erstmals ein koptisch-orthodoxer Patriarch anwesend war. Am Abend sprach der ägyptische Präsident Abdel Fattah al Sisi bei der koptischen Mahnwache, die in der neuen, der Geburt Jesu gewidmeten Kathedrale gefeiert wurde, und sagte, die Regierung plane den Bau von 14 insgesamt urbanen Zentren, in denen sowohl Kirchen als auch Moscheen gebaut werden sollen. Er habe nie die Worte von Papst Tawadros nach der Verwüstung von Kirchen und christlichen Schulen durch die Angriffe islamistischer Gruppen im Jahr 2013 vergessen, der damals sagte: "Besser, eine Heimat ohne Kirchen als Kirchen ohne Heimat". "Dies ist ein historischer und wichtiger Moment", sagte al Sisi in der Kathedrale, "Aber wir müssen den Baum der Liebe schützen, den wir heute hier gepflanzt haben."
(GV) (Fides 7/1/2019)




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