AMERIKA/NICARAGUA - Fest der Unbefleckten Empfängis dieses Jahr in Leon im Zeichen der Trauer

Montag, 10 Dezember 2018 demokratie   frömmigkeit   volksfrömmigkeit   menschenrechte   jugendliche  

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Leon (Fides) – Die Feierlichkeit zu Ehren der Jungfrau Maria am Fest der Unbefleckten Empfängnis sind in Nicaragua eine Volkstradition, die seit dem Ende des achtzehnten Jahrhunderts überliefert ist. Am Abend des 7. Dezember besuchen die Gläubigen in Gruppen, die zu Ehren der Muttergottes in verschiedenen Teilen der Städte und Dörfer aufgestellten Altäre. Am Ende finden sie sich alle in der Kathedrale oder in der Hauptkirche des Ortes zusammen.
Diese Tradition wird sogar in Auslandsgemeinden gepflegt, wie zum Beispiel den Vereinigten Staaten und Costa Rica. Im Laufe der Jahre hat jede Stadt ihre eigene Art des Feierns entwickelt: in Managua findet um Mitternacht ein spektakuläre Feuerwerk statt; in Chinandega treten bekannte Sänger auf; in Granada sind die Altäre besonders berühmt und gepflegt im Wettbewerb zwischen den verschiedenen Stadtteilen. In Leon begleiten Tänzergruppen die Gläubigen bei ihrem Besuch an den Altären und es feiert praktisch die ganze Stadt.
Dieses Jahr fanden die Feiern in Leon im Zeichen der Trauer jedoch in einem einfacheren Rahmen statt und die Dekoration war sehr schlicht und einfach gehalten. Mit Blumen in den blauen und weißen Farben der Flagge Nicaraguas sollte an die mehr als 500 von der Regierung inhaftierten politischen Gefangenen erinnert werden. Insbesondere wurde bei den diesjährigen Feiern auch an den am vergangenen 14. Juni ermordeten jungen Ministranten Sandor Dolmus erinnert, dessen Familie ihr Haus für die Pilger öffnete: zu Füßen des Altars wurde ein Bild des 15jährigen aufgestellt. Auf dem Gehsteig vor dem kleinen Haus im Stadtviertel San Juan in León beteten die Angehörigen des Opfers gemeinsam mit den Gläubigen. "Auch er wäre hier gewesen“, so die Cousine, “wäre er nicht am 14. Juni ermordet worden”.
(CE) (Fides, 10/12/2018)


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